Bayer Leverkusen Lewandowski: "Haben uns gut verkauft"

Charkow · Mit einer verlorenen Partie im Gepäck, aber nicht unzufrieden setzte sich am Donnerstagabend der Leverkusener Tross – eskortiert von zwei Polizeiwagen samt Blaulicht – in Richtung Flughafen in Bewegung.

EL 12/13, Charkow - Bayer: Einzelkritik
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Mit einer verlorenen Partie im Gepäck, aber nicht unzufrieden setzte sich am Donnerstagabend der Leverkusener Tross — eskortiert von zwei Polizeiwagen samt Blaulicht — in Richtung Flughafen in Bewegung.

"Wir haben uns gut verkauft, das war in Ordnung", fasste Sascha Lewandowski das 0:2 bei Metalist Charkow zusammen. Durch die erste Niederlage und die ersten beiden Gegentore für Bayer 04 im laufenden Europa-League-Wettbewerb entwich zwar auch das letzte Quäntchen Spannung aus Gruppe K. Allerdings hatten die Verantwortlichen der Werkself kein Problem damit, dass die Ukrainer als Erster und sie selbst als Zweiter in die K.o.-Runde gehen werden.

Trotz kleinem tabellarischen Rückschritt sehen sie den Abend als großen Schritt für zahlreiche Nachwuchskräfte und als eine gelungene Investition in die Zukunft an. In Carlinhos, Kolja Pusch, Dominik Kohr und Tobias Steffen schickte Bayer ein Quartett ohne große Erfahrung im Profifußball vom Start weg ins Rennen. Lehrgeldzahlungen blieben aber weitgehend aus. Im Gegenteil: Die 24 angereisten Bayer-Fans sahen einen mutigen und unbeschwerten Auftritt ihrer Leverkusener. Die zeigten umgehend Präsenz auf dem Spielfeld, verteidigten geschickt und erspielten sich die besseren Tormöglichkeiten.

Während Charkow zunächst nur durch harmlose Distanzschüsse auffiel, kam die Werkself neben zwei Freistößen von Renato Augusto zu zwei Großchancen: Carlinhos und Junior Fernandes tauchten jeweils frei vor Metalist-Torwart Alexandr Gorjainow auf: Carlinhos schob den Ball links am Tor vorbei, Fernandes' Versuch endete an der Latte.

Nackenschlag in Halbzeit zwei

"In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft alles so gut umgesetzt, wie wir uns das erhofft hatten", sagte Lewandowski später — im Wissen um die kalte Dusche, die sein Team im zweiten Abschnitt empfangen sollte: Eine halbe Minute war gespielt, als Charkows Jonathan Cristaldo die erste größere Unaufmerksamkeit in der Leverkusener Hintermannschaft eiskalt zur Führung nutzte. Dieser "Nackenschlag war der Knackpunkt", urteilte Lewandowski.

Denn Charkow durfte nun verwalten, bot den Gästen keinerlei Räume mehr an und setzte auf seine Kontergefährlichkeit. Leverkusen mühte sich, beschwor aber kaum noch Gefahr herauf. "Uns fehlten dann die Möglichkeiten", sagte Lewandowksi, der im zweiten Abschnitt auch noch Okan Aydin und Jonas Meffert zu internationaler Erfahrung verhalf, zu der auch das 0:2 durch Cleiton Xavier kurz vor Schluss gehörte.

Dennoch enthielt das Zeugnis, das der Trainer dem Nachwuchs ausstellte, lauter gute Noten und ein Sonderlob: 2Alle haben ihre Aufgabe vernünftig erfüllt, insbesondere Dominik Kohr hat es sehr gut gemacht.2 Der angesprochene 18-Jährige setzte sich auf der rechten Seite reihenweise gut in Szene: mit couragiertem Auftreten, zahlreichen Ballgewinnen und einigen gelungenen Offensivaktionen. "Wir waren als Verein sehr gut beraten, die jungen Spieler diese Erfahrung sammeln zu lassen. So etwas bringt sie enorm weiter", merkte Lewandowski an, der zwar als sportlicher Verlierer, aber mit einigen Gewinnern um zwei Uhr am Donnerstagmorgen Deutschland erreichte — wo nun der stressige Bundesliga-Alltag wartet.

(areh)
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