Bayer Leverkusen Liverpool-Spiel steigert Schmidts Fernweh nach Europa

Leverkusen · Leverkusens Trainer wünscht sich eine schnelle Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne. Die Qualifikation für die Champions League rückt nach vier Siegen in Folge näher. Heute soll die Erfolgsserie im Heimspiel gegen Frankfurt fortgesetzt werden.

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Foto: dpa, mjh fpt

Das mitreißende Viertelfinale der Europa League zwischen dem FC Liverpool und Borussia Dortmund hat auch bei Roger Schmidt Eindruck hinterlassen - ebenso wie der Auftritt von Bayern München bei Benfica Lissabon in der Champions League. Beide Spiele haben eine Emotion in ihm geweckt, die über die Freude an einem spektakulären Fußballabend hinaus geht: Sehnsucht.

"Wenn man Champions League gespielt hat, weiß man, dass es das Größte ist", sagte Bayers Trainer vor dem Heimspiel heute gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr/Live-Ticker). Die Spiele der Bundesligisten auf der europäischen Bühne habe er zu Hause auf der Couch verfolgt. "Solche Europapokal-Abende, bei denen man selbst nicht dabei ist, steigern natürlich die Sehnsucht, wieder da hin zu kommen."

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Foto: afp, KD

Insgesamt wähnt Schmidt sein Team "auf einem guten Weg" - und ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse gibt ihm recht. Vier Siege ohne Gegentor gab es zuletzt in der Bundesliga. Das Resultat ist Platz vier, mit drei Punkten Vorsprung auf Möchengladbach sowie Mainz - und nur einem Zähler Rückstand auf Berlin. Nach turbulenten und sportlich durchwachsenen Wochen mit vielen Verletzten, einer Sperre für den Trainer und dem Aus im DFB-Pokal sowie in der Europa League, kommt die Erfolgsserie zum richtigen Zeitpunkt. Für Schmidt ist das auch eine Frage der Mentalität.

"Die Mannschaft strahlt viel Spaß und Freude aus, hat eine sehr gute Körpersprache und das treibt uns zu gutem Fußball - in jeder Beziehung", sagt er. Mannschaftliche Geschlossenheit sei das momentane Erfolgsrezept. "Die Spieler suchen sich, machen sich gegenseitig stark und sind immer auf der Jagd, Bälle zu erobern. Ich glaube, wenn wir diese Mentalität beibehalten können, ist das auch das beste Mittel, um das Bestmögliche aus dieser Saison zu machen." Die nächste Hürde auf dem Weg nach Europa kommt heute in die BayArena. Frankfurt kämpft in den verbleibenden fünf Spielen der Saison um den Verbleib in der Bundesliga - und ist laut Schmidt ein gefährlicher Gegner. Es sei für alle überraschend, dass die Eintracht so weit unten in der Tabelle stehe, auch für ihn.

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Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Eine "konzentrierte defensive Leistung" sei nötig, um heute den nächsten Sieg einzufahren. Schmidt setzt dabei auf eine ähnliche Taktik wie bei den Siegen gegen Stuttgart, Wolfsburg und Köln. Aus einer stabilen Defensive heraus, dank derer die Werkself zuletzt ohne Gegentor blieb, und mit schnellem Umschaltspiel sollen die nächsten drei Punkte geholt werden.

Unklarer ist hingegen die personelle Situation. Lars Bender und Ömer Toprak haben in dieser Woche zumindest Teile des Mannschaftstrainings absolviert. "Das sah auch ganz gut aus", meinte Schmidt. Auch Roberto Hilbert und Kevin Kampl sind seit Donnerstag wieder dabei. Eine zuverlässige Prognose, wer spielfähig ist oder nicht, kann man allerdings nicht abgeben. Schmidt: "Es ist endgültig nicht zu beantworten. Wir werden aber nichts riskieren."

Durch die Sperren von André Ramalho und Wendell gerät die heutige Aufstellung umso mehr zur Denksportaufgabe - vor allem in der Defensive. Sollte es für Toprak nicht reichen, stünde nur Jedvaj als zentraler Abwehrmann parat. Gegen die eher offensivschwache Eintracht wäre dann Karim Bellarabi als Rechtsverteidiger eine Option. Auch Lars Bender kann den Part des Innenverteidigers übernehmen - wenn er rechtzeitig fit ist.

Dass Charles Aránguiz nach dem Kurzauftritt in Köln weitere Einsatzzeiten bekommt, scheint hingegen sicher. Zu gut sind die Eindrücke, die der genesene Top-Transfer im Training hinterlässt. "Sehr ballsicher, technisch stark, intelligent und schnell im Kopf nach Ballgewinnen" sei der Chilene. "Er wird in dieser Saison noch wichtige Einsätze für uns haben - auch von Anfang an." Auf einen Startelfplatz gegen Frankfurt wollte sich Bayers Coach indes nicht festlegen.

Kein Wiedersehen wird es hingegen mit Stefan Reinartz geben. Das nach Frankfurt gewechselte Bayer-Eigengewächs fällt wegen einer Sehnenverletzung im linken Oberschenkel bis zum Saisonende aus.

(RP)
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