Bayer Leverkusen Roger Schmidt hat sogar noch Wolfsburg im Blick

Leverkusen · Leverkusens Trainer sprach aus, was rechnerisch noch möglich ist. Gewinnt Bayer 04 heute in Mönchengladbach, kann die Werkself vielleicht sogar noch ernsthaft um die Vizemeisterschaft mitspielen.

Roger Schmidt: Ein Porträt in Bildern
17 Bilder

Das ist Roger Schmidt

17 Bilder
Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Insgeheim wird sich Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking heute wohl ein Unentschieden wünschen. Am ehesten sonst einen Sieg der Leverkusener gegen Mönchengladbach, die drei Spieltage vor dem Saisonende mit vier Punkten zumindest noch zwei Zähler mehr als Gladbach hinter dem VfL in der Tabelle zurückliegen.

Der Tabellenzweite kann heute in aller Ruhe zuschauen, was die Konkurrenz im direkten Duell macht. Wolfsburg spielt erst morgen in Paderborn. Fakt ist aber: Gewinnt Borussia Mönchengladbach sein Heimspiel gegen die Werkself, zieht das Team erst einmal an Wolfsburg vorbei. Rechnerisch kann aber auch Bayer 04 noch Vizemeister werden. Ein Leverkusener Sieg würde plötzlich auch dem Team von Roger Schmidt eine Möglichkeit eröffnen, die zwischenzeitlich Welten entfernt schien. "Es ist hervorragend, dass wir jetzt in Gladbach spielen, weil wir es selbst in der Hand haben. Es wäre ideal, wenn wir gewinnen. Wir bräuchten dann noch zwei Siege und wären direkt für die Champions League qualifiziert", rechnet der Trainer vor und fügt selbstbewusst an: "Wer weiß, vielleicht können wir dann sogar noch Zweiter werden."

Auch Rudi Völler deutete an, dass für ihn die Vize-Meisterschaft alles andere als vergeben ist. "Hätte einer den Wolfsburgern vor ein paar Wochen gesagt, es wird noch mal eng mit Platz zwei, hätte es keiner geglaubt", sagte Bayers Sportdirektor im RP-Interview, brachte aber zunächst die zwei Punkte besser platzierten Gladbacher im Rennen um Platz zwei in Position. "Ich denke, dass die Wolfsburger jetzt ein bisschen Magenschmerzen haben. Ich glaube, die rechnen mit Mönchengladbach."

Allzu viel Kaffeesatz-Leserei lässt Schmidt vor dem womöglich richtungsweisenden Duell mit Gladbach aber nicht zu (15.30 Uhr, Borussia-Park). Der 48-Jährige weiß: Jede Träumerei ist hinfällig, wenn Bayer heute verliert. "Fünf Punkte Rückstand auf Gladbach würden unsere Chancen auf Platz drei extrem minimieren", sagte Schmidt, der ein "sehr enges Spiel" der beiden Top-Teams der vergangenen Wochen erwartet.

Dass Karim Bellarabi, Bayers bester Torschütze neben Heung-Min Son, gelbgesperrt fehlt, weil er sich im Duell mit Bayern-Spieler Rafinha zu einer Rangelei hat hinreißen lassen, schmerzt gegen Gladbach besonders (Schmidt: "Rafinha hat ihm mehrmals die Brustwarze umgedreht, kommt aber mit der gleichen Strafe wie Karim davon."). Für ihn wird Julian Brandt ins Team rücken, der sich zuletzt jedoch in bestechender Form präsentierte.

Lars Bender scheint seine Oberschenkelprobleme rechtzeitig überwunden zu haben. Zumindest konnte er gestern das Training mitmachen. Schmidt ließ offen, ob er Bender von Beginn an bringt - oder der Schonung wegen zunächst Stefan Reinartz spielen lässt, der gegen die Bayern einen guten Job machte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort