Bayer Leverkusen Rüdiger Vollborn kritisiert Bayer-Fans

Leverkusen · Den Rekordprofi und heutigen Fanbeauftragten stört, dass gegen Manchester so mancher Zuschauer vorzeitig geht.

Rüdiger Vollborn hat sich über die Fahnenflucht der Fans aufgeregt.

Rüdiger Vollborn hat sich über die Fahnenflucht der Fans aufgeregt.

Foto: ap

Rüdiger Vollborn ist auch nach dem Ende seiner aktiven Zeit emotional zu sehr Fußballprofi geblieben, als dass er nach dem schaurigen 0:5 der Werkself gegen Manchester United einfach hätte zur Tagesordnung übergehen können.

Er wisse, wie bescheiden es den Bayer-Profis im Nachgang geht, sagte er. Vollborn bekommt darüber hinaus in seiner neuen Rolle als Fanbeauftragter aber eben auch fast alles mit, was sich auf den Rängen abspielt. Und dass eine gehörige Zahl von Fans schon nach dem Tor zum 0:3 nach gut einer Stunde das Stadion verließ, und ihm teils vernichtende Kritik an der Mannschaft von Anhängern zu Ohren kam, trieb Vollborn letztlich so um, dass er einen Brief an die Fans schrieb.

"Dieses Gefühl der Ohnmacht war schon frustrierend. Noch frustrierender waren die Reaktionen einiger Fans. Wenn ich mir die Fahnenflucht nach dem 0:3 anschaue, dann kommt mir die Galle hoch", schimpfte Bayers Rekordspieler (401 Bundesligaspiele). Genauso störe ihn, dass für manchen Anhänger eine einzige herbe Niederlage offenbar ausreiche, um von der bis dato sehr guten Hinrunde nichts mehr wissen zu wollen. "Da spielen wir punktemäßig die beste Hinrunde der Bayer-Historie, und ein Spiel wirft alles über den Haufen", schrieb Vollborn weiter.

Im Gespräch mit unserer Zeitung wollte der 50-Jährige den Brief allerdings nicht nur auf diese kritischen Zeilen reduziert wissen, sondern als in die Zukunft gerichteten Anstoß. "Mir geht es doch vor allem darum, zu sagen, dass wir diese Niederlage jetzt abhaken und vonseiten der Fans mit unserer Unterstützung im Spiel gegen Nürnberg da anknüpfen müssen, wo wir gegen Hamburg aufgehört haben", sagte Vollborn. "Wenn beide Seiten die richtige Reaktion zeigen, dann gehen wir in die richtige Richtung", heißt es in seinem Schreiben.

(RP)
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