Bayer Leverkusen Korkut vor Feuertaufe unter dem Bayer-Kreuz

Leverkusen · Der neue Trainer von Bayer 04 gibt sich vor seinem Debüt gegen Werder Bremen am Freitagabend (20.30 Uhr/Live-Ticker) betont gelassen. Kapitän Lars Bender fällt wegen einer Knöchelverletzung aus.

 Tayfun Korkut im Training mit der Werkself.

Tayfun Korkut im Training mit der Werkself.

Foto: dpa, fg hak fgj hak

Am Freitagabend wird Tayfun Korkut zum ersten Mal als Chefcoach von Bayer 04 an der Seitenlinie der BayArena stehen. Für den 42-Jährigen ist die Rückkehr nach fast zweijähriger Abstinenz als Trainer eines Erstligisten aber noch lange kein Grund, nervös zu werden. Im Gegenteil: Vor dem Duell mit Werder Bremen präsentiert sich der Schmidt-Nachfolger betont locker und beinahe tiefenentspannt. Doch auch er weiß, dass Bayer in der aktuellen sportlichen Situation nur ein Sieg gegen die Hanseaten weiterhilft: "Wir können viel über Taktik, Ideen und deren Umsetzung reden. Aber das Ergebnis steht über allem. Ziel ist, das Spiel zu gewinnen."

Nach zwei Niederlagen in der Bundesliga zuletzt gegen Mainz und in Dortmund ist die Werkself auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht. Trainer Roger Schmidt wurde entlassen und in Tayfun Korkut bereits am Montag ein Nachfolger präsentiert. Er soll die vom Kurs abgekommenen Bayer-Truppe noch in Richtung Europa League steuern. Damit das gelingt, benötigt der Werksklub dringend Punkte. Doch Werder Bremen war zuletzt so etwas wie ein Angstgegner für die Werkself: Nur eines der letzten sechs Pflichtspiele konnte Leverkusen für sicht entscheiden. Zudem zeigt die Formkurve der Werderaner mit drei Siegen in Serie zuletzt wieder deutlich nach oben. Korkut ist dennoch optimistisch: "Ich habe ein sehr gutes Gefühl. In der Kürze der Zeit habe ich so wenig wie möglich vermittelt, aber das Wesentliche so klar wie möglich. Es bringt nichts, zwei Stunden zu diskutieren. Wir müssen handeln", sagt der ehemalige Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Im Team spüre er eine hohe Lernbereitschaft und es sei "neugierig, willig und hochmotiviert".

Als Feuerwehrmann verstehe sich Korkut nicht. Selbstsicher sagt er: "Dazu besteht kein Grund." Das Team habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es tollen und erfolgreichen Fußball spielen könne, erklärte Korkut. "Ziel ist, die Stärken nicht zu verlieren. Das war die Woche ein Thema. Wir wollen nicht, dass die Mannschaft die guten Angewohnheiten, die sie in den letzten Jahren in vielen Spielen ausgezeichnet hat, verliert."

Wie bereits angekündigt, wolle er lediglich Änderungen im Detail vornehmen. Ein Ansatzpunkt ist, die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung wiederherzustellen. Daran habe die Werkself in den vergangenen vier Trainingstagen gearbeitet, versicherte der neue Trainer. Korkut: "Das sind Knotenpunkte, kleine Anker." Und: "Es bringt uns nichts, wenn wir schön Fußball spielen und verlieren. Wir leben alle von den Ergebnissen."

Ein Ergebnis, das die Werkself ohne ihren Kapitän Lars Bender einfahren muss. Der Mittelfeldspieler plagt sich seit dem BVB-Spiel mit einer Knöchelverletzung herum. Für ihn sowie Vladlen Yurchenko rücken Routinier Stefan Kießling und der unter Schmidt bereits aussortierte Roberto Hilbert in den Kader. Weiter ausfallen wird neben dem bis Saisonende gesperrten Hakan Calhanoglu auch Jonathan Tah. Der 21-jährige Innenverteidiger sei aber "auf einem guten Weg", sagt Korkut.

(sb)
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