Bayer Leverkusen Trabzon tritt gegen Calhanoglu nach — Schade schimpft über CAS

Trabzon · Der türkische Erstligist Trabzonspor hat Bayer Leverkusens Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu nach der Bestätigung von dessen Viermonatssperre verspottet.

Das ist Hakan Calhanoglu
13 Bilder

Das ist Hakan Calhanoglu

13 Bilder
Foto: afp, pst/dg

"Du unterschreibst bei Trabzonspor, nimmst das Geld und verschwindest!", schrieb Vize-Präsident Nevzat Aydin bei Twitter: "Als wir dann unser Recht suchen, heißt es auf einmal: Aber er ist Nationalspieler."

Calhanoglu hatte 2011 eine Vereinbarung mit Trabzon unterschrieben, sich danach aber an den Karlsruher SC gebunden. Dagegen hatte Trabzonspor geklagt - trotz Aufforderungen in der Heimat, den türkischen Nationalspieler zu verschonen. "Die Strafe gegen Calhanoglu ist noch milde ausgefallen", schrieb Aydin: "Vor allem die Geldstrafe von 100.000 Euro." Der Verein hatte eine Million Euro Entschädigung gefordert.

Auf seiner Homepage teilte Trabzonspor mit, die "Calhanoglu-Seite" habe "den Handschlag, den wir für eine Einigung angeboten haben, verweigert". Nur deshalb sei es zur Klage beim Weltverband Fifa wegen Vertragsbruchs gekommen. Der CAS bestätigte das Fifa-Urteil am Donnerstag.

Calhanoglu wird nicht nur Bayer fehlen, er verpasst auch das WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Finnland am 23. März.

Calhanoglu äußerte sich am Freitag vüber die sozialen Medien zu dem Fall. "Es fällt mir daher schwer zu verstehen, weshalb ich unter diesen Umständen für etwas, was vor mittlerweile 6 Jahren geschehen ist, als ich noch minderjährig war, für einen solch langen Zeitraum meinem Beruf und meiner Leidenschaft, dem Fußball spielen, nicht mehr nachgehen darf", schrieb er. Dennoch werde er die Entscheidung akzeptieren und nach vorne schauen.

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade wirft dem Internationalen Sportgerichtshof CAS vor, das Urteil verspätet verkündet zu haben. "Besonders perfide ist, dass mit der Verkündung des Urteils gewartet wurde, bis das Transferfenster geschlossen war", sagte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Bayer habe die Information gehabt, dass das Urteil vom CAS schon Tage vorher gefällt worden sei, aber aus bürokratischen Gründen nicht unmittelbar veröffentlicht wurde.

"Theoretisch hätten wir noch einen Spieler verpflichten können", meinte Schade. Die Wechselfrist für die Bundesligaklubs war am vergangenen Dienstag zu Ende. Zwei Tage später hatte das CAS verkündet.

(sid/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort