Bayer Leverkusen Wer darf und will die Zukunft von Bayer 04 mitgestalten?

Leverkusen · Leverkusens Torhüter Bernd Leno hat offenbar das Interesse von Real Madrid geweckt. Es ist kein Geheimnis, dass im Kader des Bundesligisten Bayer 04 noch weitere Spieler von anderen Klubs umworben werden. Profis wie Karim Bellarabi und Hakan Calhanoglu gelten (zumindest) in diesem Jahr als unverkäuflich. Für andere gilt: Stimmt das Angebot, lässt Bayer 04 mit sich verhandeln. Eine Übersicht:

FC Schalke 04 fordert nach vermeintlichem Rückpass von Ömar Toprak Freistoß
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Schalke fordert nach vermeintlichem Toprak-Rückpass Freistoß

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Leverkusens Torhüter Bernd Leno hat offenbar das Interesse von Real Madrid geweckt. Es ist kein Geheimnis, dass im Kader des Bundesligisten Bayer 04 noch weitere Spieler von anderen Klubs umworben werden. Profis wie Karim Bellarabi und Hakan Calhanoglu gelten (zumindest) in diesem Jahr als unverkäuflich. Für andere gilt: Stimmt das Angebot, lässt Bayer 04 mit sich verhandeln. Eine Übersicht:

Ömer Toprak: Bayer Leverkusen will den Innenverteidiger langfristig im Verein halten, weiß aber auch, dass der 25-Jährige durch seine konstante, nicht abgeschlossene Entwicklung Begehrlichkeiten bei größeren Klubs weckt. Der Marktwert Topraks wird auf 18 Millionen Euro geschätzt. Sein Vertrag läuft noch bis 2018.

Kyriakos Papadopoulos: Der griechische Nationalspieler ist ohne Kaufoption bis zum Saisonende vom FC Schalke 04 ausgeliehen. Dorthin soll er auch zurückkehren, sagte Schalke-Manager Horst Heldt unlängst öffentlich. Die Frage ist, ob Papadopoulos das auch will.

Beim 1:0-Sieg auf Schalke war offensichtlich, dass der verletzungsanfällige 23-Jährige den Verantwortlichen seines Ex-Klubs zeigen wollte, dass es ein Fehler war, ihn gehen zu lassen. Dass Papadopoulos über diese Entscheidung sehr enttäuscht war, ist ein offenes Geheimnis. Vor allem wenn die Werkself sich die Qualifikation zur Champions League sichern sollte, hätte Leverkusen gute Karten, den aggressiven Defensivspezialisten zu halten. Bei Bayer 04 baut man darauf, dass Papadopoulos auf einen Verbleib drängt.

Verhandlungen hat es aber noch keine gegeben. Bayer 04 hat in seinem Fall keine Eile.

Giulio Donati: Spätestens nach seinem desolaten Auftritt im DFB-Pokalspiel gegen Kaiserslautern ist der Rechtsverteidiger bei Trainer Roger Schmidt in Ungnade gefallen. Noch im Winter hat sich der Trainer für einen Verbleib von Donati ausgesprochen - der allerdings die Chance gehabt hätte, Bayer 04 zu verlassen. Stattdessen schmort er auf der Bank.

Inzwischen hat Roberto Hilbert dem Italiener auf der Außenbahn klar den Rang abgelaufen. Die Entwicklung von Hilbert zeigt, dass es im Fußball schnell von der Tribüne oder der Bank auf den Platz zurückgehen kann. Dennoch: Sollte sich ein Klub melden, der den Italiener, der noch bis 2017 Vertrag hat, ab Sommer in seine Reihen aufnehmen will, wäre Bayer 04 sicher dieses Mal gesprächsbereiter.

Roberto Hilbert: Es ist das Märchen dieser Saison. Zu Beginn der Spielzeit fand sich der 30-Jährige auf der Tribüne wieder, schien abgemeldet. Doch Verletzungen und Sperren spülten Hilbert ins Team zurück, wo er durch Leistung überzeugte. Zuletzt bewies er auch das, was ihm lange Zeit fehlte: Stabilität. Nun winkt eine längere Zusammenarbeit in Leverkusen. Bayer 04 will den auslaufenden Vertrag des ehemaligen Nationalspielers um ein Jahr verlängern. Die Verkündung wird zeitnah erwartet.

Lars Bender: Die Transfergerüchte um den 25-Jährigen nehmen nicht ab. Immer mit dabei: die großen Namen des Weltfußballs Arsenal London, Manchester United oder FC Barcelona. Die Werkself gibt sich - wie immer in diesen Situationen, wenn Top-Klubs um die Aushängeschilder von Bayer 04 buhlen - defensiv. Bender hat einen Vertrag bis 2019. Sollte der Nationalspieler den Verlockungen kurz- oder mittelfristig unterliegen, klingelt der Geldbeutel. Das gehört zum erfolgreichen Geschäftsmodell in Leverkusen.

Stefan Kießling: Das Aushängeschild im Bayer-Sturm der vergangenen Jahre ist im Schmidt'schen System etwas verblichen. Zwar arbeitet der 31-Jährige wie eh und je, kämpft und rackert. Aber: Der Torjäger kommt seiner Hauptaufgabe kaum noch nach. Das liegt auch am geänderten, taktischen Konzept. Flanken segeln kaum noch in den Strafraum, steile Bälle in die Spitze bekommt Kießling kaum noch serviert. So würde es nicht wundern, wenn der Stürmer bei einem entsprechenden Angebot noch einmal eine neue Herausforderung sucht.

Bei Bayer 04 ist man glücklich, ihn in den Reihen zu wissen, will ihn nicht abgeben. Doch einem Publikumsliebling wie Kießling wäre man es auch schuldig, keine Steine in den Weg zu legen, wenn er wirklich wollen würde.

Josip Drmic: Anfangs erfüllte der 6,8-Millionen-Euro-Zugang aus Nürnberg die taktischen Vorgaben von Trainer Roger Schmidt zu selten, saß deshalb häufig auf der Bank. Nun kommt er immer besser im System und bei Bayer 04 an. Vom Beinahe-Wechsel nach Hamburg in der vergangenen Winterpause ist derzeit keine Rede mehr. Mit mehr Einsatzzeit wachsen auch die Chancen, dass Drmic auch in der kommenden Saison das Leverkusener Trikot trägt.

Gonzalo Castro: Seit 1999 im Verein, betont er regelmäßig, wie wohl er sich in Leverkusen fühlt. Sein auslaufender Vertrag im kommenden Jahr wirft die Frage auf, ob Castro ein weiteres Mal verlängert und seine Karriere womöglich in Leverkusen beendet, oder noch einmal eine neue Herausforderung in einem anderen Klub sucht. Das hängt auch vom defensiven Mittelfeldspieler ab, der sich konkret noch nicht zu seinen Zukunftsplänen geäußert hat. Castro hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn ein Wechsel ins Ausland - speziell nach Spanien - auch mal reizen würde.

(RP)
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