Bayer Leverkusen Werkself will Kritiker verstummen lassen

Leverkusen · Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg soll heute Abend (20 Uhr) gegen den FC Augsburg die Trendwende in der Bundesliga gelingen.

Wolfsburg - Leverkusen
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Betont unaufgeregt präsentiert sich Roger Schmidt vor der Partie gegen den FC Augsburg. "Dass wir momentan nicht wirklich Schlachtenglück haben, hat man gesehen", beschreibt der Trainer von Bayer 04 die vergangenen Wochen. Ein Punkt gegen Bremen, keine Punkte in Monaco und Wolfsburg. Die Misserfolge alleine aufs fehlende Glück zu reduzieren, wäre aber falsch. Das weiß auch Roger Schmidt: "Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt. Nach hinten raus war die Aufgabe mit zehn Mann zu gewaltig. Dafür war Wolfsburg zu stark." Gegen Bremen kämpfte sich die Mannschaft zurück und belohnte sich nicht. In Monaco und Wolfsburg fügte sie sich jeweils nach Rückstand ihrem Schicksal. "Wir sind von unserem Spiel abgekommen. Jetzt ist die Aufgabe, uns daran zu erinnern, was uns davor stark gemacht hat", sagt Schmidt. Die Trendwende in der Bundesliga soll gelingen, um die aufkommende Kritik am offensiven Spielsystem zu ersticken. Dabei ist die personelle Lage in der Defensive vor dem Spiel heute Abend (20 Uhr, BayArena) bedenklich.

Zwei Gegentore gegen Berlin, drei gegen Bremen, vier in Wolfsburg. Das Defensivverhalten der Werkself ist offenkundig optimierungsbedürftig. Schmidts Arbeit wird dabei durch zweierlei erschwert: Erstens sind die Trainingsmöglichkeiten durch die vielen englischen Wochen stark eingeschränkt, zweitens kommen immer mehr Ausfälle in der Verteidigung hinzu. Kyriakos Papadopoulos fehlt nach einer Schulterluxation, Giulio Donati ist nach der Roten Karte in Wolfsburg gesperrt und Ömer Toprak (Wadenverletzung) kehrt frühestens am Samstag beim Ex-Klub SC Freiburg - eher am kommenden Mittwoch gegen Lissabon - zurück in den Kader.

Bundesliga: Reaktionen zum 4. Spieltag
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4. Spieltag: Reaktionen

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"Wir müssen natürlich ein bisschen improvisieren", sagt Schmidt, der sich - wie immer - bedeckt gibt, was die Aufstellung angeht. "Wir sortieren das jetzt. Natürlich ist auch Roberto Hilbert eine Option", erklärt der Trainer auf den Rechtsverteidiger, der zuletzt außen vor war, angesprochen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Tin Jedvaj auch gegen Augsburg wieder auf seiner erlernten Position in der Innenverteidigung neben Emir Spahic spielen. Sollte Schmidt auf der linken Seite erneut dem brasilianischen Zugang Wendell vertrauen, wäre auch Sebastian Boenisch eine Option als Rechtsverteidiger.

4. Spieltag: Elf des Tages
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Sorgen bereitet zudem Lars Bender. "Wir müssen gucken. Er ist sicherlich auch noch nicht bei 100 Prozent. Wir müssen flexibel reagieren", sagt Schmidt. Stefan Reinartz, der zuletzt Spielpraxis gesammelt hat, stünde bereit.

Egal, welche Elf Schmidt ins Rennen schickt, sie soll die Geschlossenheit und Intensität verkörpern, die in den ersten Saisonauftritten für Begeisterung auch über die Grenzen Leverkusens gesorgt hat. "Wir werden derzeit darauf sensibilisiert, wie wichtig es ist, hochkonzentriert zu bleiben. Aber auch die Misserfolge werden uns helfen. Sie erinnern uns daran, wie hart jeder Sieg erarbeitet werden muss", sagt der Trainer.

Bisher hat die Werkself 24 000 Tickets verkauft. Aus Augsburg reisen gerade einmal 200 Fans an. Die Bayer-Anhänger planen eine unterstützende Aktion für die Schwaben, da sie durch die Ansetzungen häufig mehr als die vom DFB angekündigten 300 Kilometer an Wochen- oder Sonntagen fahren müssen.

(RP)
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