"Ich heiße Xabi" Alonso spricht schon vom Champions-League-Sieg

München · Sportvorstand Matthias Sammer schwärmt nach dem ersten Spiel von Xabi Alonso über den Neuzugang des FC Bayern. Der Spanier selbst hat bereits verinnerlicht, worauf es in München ankommt.

"Ich heiße Xabi": Alonso spricht schon vom Champions-League-Sieg
Foto: dpa, ah nic

Im Leben von Xabi Alonso geht in diesen Tagen alles verdammt schnell. Am Donnerstag Medizin-Check in München, Freitag Verabschiedung von Real Madrid, Samstag das erste Spiel für Bayern München in der Bundesliga und Sonntag PR-Termin in Lederhosen. Dann, am Montagvormittag, hat der deutsche Fußball-Rekordmeister endlich Zeit, den Spanier offiziell vorzustellen. "Alles", sagt Alonso mit einem Lächeln, "ist sehr schnell passiert". Später zieht er gleich los in die Stadt, "ein paar Dinge erledigen".

Wohl noch kein Spieler ist so schnell angekommen beim FC Bayern wie Alonso, und nicht nur auf dem Spielfeld. "Guten Morgen", "Ich heiße Xabi" und "Danke", kann er bereits, die genaue Bedeutung von "Servus" erschließt sich ihm noch nicht ganz, sein "Mia san mia" ist noch etwas genuschelt. Aber deutlich wird: Alonso will keine Zeit verlieren. "So schnell wie möglich" wolle er Deutsch lernen, sagt er auf Englisch - und "so schnell wie möglich" gilt nicht nur für die Sprache.

Neben Alonso sitzt ein glücklicher Matthias Sammer, beinahe mit Ehrfurcht schaut der Sportvorstand des FC Bayern immer wieder auf den 32 Jahre alten Welt- und Europameister. Mehrfach nennt er den gebürtigen Basken eine "große Persönlichkeit" und sagt: "Wir sind sehr dankbar, dass er hier ist." Sammer, so hat es jedenfalls den Anschein, ist immer noch ein wenig baff, das dieser Alonso in der Tat nach München gekommen ist. "Wir waren überrascht, dass er sich das vorstellen konnte."

Die Motive der Münchner waren klar. "Wir wollen alles gewinnen", betont Sammer, "und dafür brauchen wir ihn." Und was gibt es für einen Spieler im Alter von 32 Jahren Schöneres als dieses Gefühl, gebraucht zu werden? Alonso erwähnt die "neue Herausforderung", die er habe annehmen wollen - trotz eines Vertrags bei Real bis 2016. Er sagt, seine Familie sei "glücklich", wieder etwas Neues kennenzulernen, seine Kinder könnten eine neue Stadt, eine neue Kultur erleben, "das macht sie weltoffen", erklärt er.

Alonso, das ist zu spüren, hat Lust auf Neues, und der FC Bayern hat ihm unverhofft eine Chance gegeben. Selbstverständlich weiß er, was ihn erwartet, gerade beim FC Bayern. "Jedes Spiel hier ist ein großer Kampf. Aber ich weiß mit diesem Druck umzugehen. Ich brauche das auch", sagt er. Und Alonso hat klare Ziele. Zum dritten Mal nach 2005 (mit dem FC Liverpool) und 2014 (Real) die Champions League zu gewinnen, das würde ihm schon gefallen. "Ich hoffe, der Traum wird wahr", sagt er.

Alonso hat auch schon registriert, dass seine Verpflichtung ein paar Irritationen ausgelöst hat. Ob Real mit Toni Kroos oder der FC Bayern mit ihm einen besseren Transfer getätigt habe, wollte er nicht kommentieren: "Ich gebe die Antwort auf dem Platz."

Und wie ist das mit den vielen Spaniern in der Mannschaft? Okay, zum Eingewöhnen sei das ganz gut, sagt Alonso, aber wichtig sei vor allem, "dass es eine große deutsche Gruppe gibt, das ist auch wichtig für die Identität eines Vereins."

Außerdem: Ein bisschen Deutsch kann Alonso ja schon. Als er sein neues Trikot hochhält, da sagt er mit einem Lächeln: "Die Nummer drei."

(sid)
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