Wechsel offiziell verkündet Bayern-Youngster Kimmich verplappert sich bei Schweinsteiger

München · "To break the internet", also das Internet kaputtmachen, ist eine Vokabel aus den sozialen Netzwerken. Umgangssprachlich als Zerstörer des Internets gilt, wer durch irgendeine Handlung oder Aussage dafür sorgt, dass scheinbar alle über dasselbe Thema diskutieren. An Joshua Kimmich, den 20-jährigen Neuzugang des FC Bayern München, sei der Hinweis gerichtet: Das Internet funktioniert wieder, war nur ein paar Minuten kaputt. Aber auch das ist eine reife Leistung.

Twitter amüsiert sich über Joshua Kimmich
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Foto: ap

Ein Satz hat Kimmich gereicht und manch einer wollte ihn sicher ganz fest umarmen für diesen Ausbruch aus dem durchchoreografierten Fußball-Kosmos. Der U21-Nationalspieler saß auf dem Podium in der Allianz-Arena neben Bayern-Medienchef Markus Hörwick, Co-Zugang Douglas Costa und Sportvorstand Matthias Sammer. Eine Journalistin spielte Kimmich einen perfekten Pass zu, der ihn alleine aufs Tor zulaufen ließ, nur sah Kimmich nicht, dass es das eigene war.

FC Bayern München stellt Douglas Costa und Joshua Kimmich vor
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Bayern stellt Costa und Kimmich vor

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Wen er im Mittelfeld verdrängen wolle nach dem Abschied von Bastian Schweinsteiger? "Ich finde es sehr schade, dass der Schweinsteiger weg ist, weil ich denke, dass ich sehr viel von ihm hätte lernen können", sagte Kimmich. Zack, Internet kaputt, dank eines Spoilers, auch eine wichtige Vokabel. Kimmich hatte verraten, was zwar längst jeder wusste und was Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der noch im Stau stand, Minuten später sowieso verkünden wollte.

Trotzdem hatte Kimmich mal eben eine Bayern-Ikone des 21. Jahrhunderts verabschiedet, noch bei der U21-EM vor ein paar Wochen meinte er: "Klar ist Schweini ein großes Vorbild von mir, aber ab der nächsten Saison sind wir Mitspieler und dann auch gewissermaßen Konkurrenten." Da war es um seine prophetischen Fähigkeiten noch nicht ganz so gut bestellt.

Entsprechend amüsant fielen die Reaktionen bei Twitter aus. "Gleich zieht Kimmich sein iPhone mit 1860-Cover aus dem Nike-Schuh", schrieb @torhamster04 in Anlehnung an die aus Bayern-Marketingsicht missglückte Götze-Präsentation vor zwei Jahren. "Joshua Kimmich wird die Institutionen noch am Nachmittag über die Details des Schuldenschnitts informieren", zog @ChristianHelms Parallelen zur Griechenland-Krise. Und @stephan535 bettete den Verplapperer sogar in den Fall der Berliner Mauer ein. "Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich", twitterte er so wie SED-Funktionär Günter Schabowski die neue Reiseregelung für DDR-Bürger spoilerte.

Wenn das nichts wird im defensiven Mittelfeld beim FC Bayern, hat Kimmich also immer noch eine Perspektive als Pressesprecher.

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