Mehdi Benatia steht vor seinem Debüt Bayerns Angst vor einem neuen Fehleinkauf

Düsseldorf · Am Montag war es endlich soweit: Mehdi Benatia betrat zum ersten Mal nach seinem Wechsel vom AS Rom das Trainingsgelände des FC Bayern München an der Säbener Straße. Zuvor musste der 27-Jährige aufgrund von Wadenproblemen pausieren, wodurch er auch das Spiel gegen Schalke 04 (1:1) verpasste. Am Samstag gegen den VfB Stuttgart soll aber nun die Stunde des Zugangs schlagen.

Die schlimmsten Fehleinkäufe des FC Bayern München
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Bayerns schlimmste Fehleinkäufe

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Mit dem Kapitän der marokkanischen Nationalmannschaft verbindet der deutsche Rekordmeister die Hoffnung, den Ausfall des verletzten Javi Martinez aufzufangen. Der Spanier war als Fixpunkt in der von Trainer Pep Guardiola neugeschaffenen defensiven Dreierkette vorgesehen, ehe sich Martinez im Supercup gegen Borussia Dortmund (0:2) einen Kreuzbandriss im linken Knie zuzog und nun sechs Monate ausfällt.

Die sportliche Leitung um Matthias Sammer war zum Handeln gezwungen und zauberte Benatia aus dem Hut, der für schlappe 26 Millionen Euro aus der italienischen Hauptstadt losgeeist wurde. Ein ganz schön hohes Sümmchen für einen Spieler, der zwar eine überragende Saison in der Serie A hatte, davor aber nur bei Udinese Calcio und in der zweiten französischen Liga kickte. Benatia jedenfalls ist von sich überzeugt: "Meine Priorität ist, zu gewinnen, Titel zu holen, das Maximum zu geben und die Menschen, die an mich glauben, nicht zu enttäuschen", sagte er im Interview mit dem "kicker".

Nicht jeder Star schlägt ein

Die Macher aus München werden dies mit Sicherheit gerne gehört haben, zumal ihnen in der Vergangenheit nicht immer ein Glücksgriff in Italien geglückt ist. Man denke nur an den glücklosen Jean-Pierre Papin, der vom AC Mailand nach München wechselte, oder vor allem an Massimo Oddo. Der Weltmeister von 2006 wurde in der erfolglosen Klinsmann-Ära vom AC Mailand ausgeliehen, um die rechte Abwehrseite zu beackern. An sich ein guter Plan, nur der damals 32-jährige Italiener hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Zenit längst überschritten und schlich mehr im Schritttempo über den Platz, als dass er für Angst und Schrecken in der Bundesliga oder in der Champions League sorgte. Nach einem Jahr und 27 Pflichtspielen war schon wieder Schluss bei den Bayern.

Oddo reiht sich damit in die illustre Riege der bayrischen Transfer-Flops ein, die es vor dem Triple-Gewinn 2013 häufiger zu bestaunen gab. Mit großen Hoffnungen verpflichtet — und anschließend auf der harten Ersatzbank gelandet, dieses Schicksal ereilte schon so manchen Star-Einkauf der Münchner, auch wenn die teuren Transfers der jüngeren Vergangenheit wie Martinez, Franck Ribery oder Arjen Robben in der Regel einschlugen.

Auf der bayerischen Ersatzbank hingegen fand sich auch häufig Lukas Podolski wieder, der als WM-Held 2006 nach München kam und nach drei unbefriedigenden Jahren zurück in seine kölsche Heimat floh. Einen ähnlichen Weg schlug auch Torsten Frings ein, der einfach nicht mit der Mentalität im Klub klar kam und nach einer Spielzeit zu Werder Bremen weiterzog.

Vorbild Dante

Ein solches Schicksal möchte sich Benatia natürlich ersparen. Vielleicht kann er sich ja Tipps bei Dante holen. Der Brasilianer kam schließlich selbst vor zwei Jahren ebenfalls nicht als der große Name von Borussia Mönchengladbach nach München, sicherte sich jedoch noch schnell einen Stammplatz und gewann in seiner ersten Spielzeit direkt die Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions League. Die Wiederholung davon ist nicht nur Dantes großes Ziel.

Für Aufregung unter den Bayern-Fans sorgte jedoch die Nachricht, dass Benatia vor fünf Jahren im Probetraining des SC Freiburg durchfiel. Auch wenn sich der wuchtige Innenverteidiger sich mit Sicherheit weiterentwickelt hat, bleiben ein paar Restzweifel.

+++ Sehen Sie hier eine Zusammenstellung der größten Transfer-Flops des FC Bayern.+++

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