Dortmund empfängt die Bayern Selbst Löw nimmt Rücksicht auf deutschen "Clásico"

Dortmund · Nach dem Klassiker zwischen Italien und Deutschland rückte das Bundesliga-Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen Bayern München in den Mittelpunkt. Joachim Löw hatte in Mailand darauf sogar Rücksicht genommen.

Wechsel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München
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Wechsel zwischen Dortmund und München

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Foto: dpa, geb kno

Als Thomas Müller kurz vor Mitternacht das Giuseppe-Meazza-Stadion verließ, war der Klassiker gegen Italien schon wieder vergessen. Jetzt, so der Münchner bestimmt, rücke der deutsche Clásico "in den Fokus. Auf das Spiel freuen sich nicht nur die Fans, sondern auch die Spieler", betonte der Weltmeister von Bayern München vor dem Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) bei Borussia Dortmund.

Nicht nur aus Müllers Sicht ist es "das schönste Spiel im Jahr, weil es auch am schwierigsten zu gewinnen ist. Es ist die größte Herausforderung". Mats Hummels wollte sich am späten Dienstagabend nach dem 0:0 gegen Italien über seine brisante Rückkehr nach Dortmund "nicht äußern". Die Bedeutung der Partie hatte der 27 Jahre alte Nationalspieler aber schon zuvor unterstrichen. "Ein großes Spiel, ich freue mich darauf", hatte er im Interview mit der "Bild am Sonntag" gesagt.

Mit Blick auf die Tabelle sei das Duell "sehr wichtig. Wenn wir das verlieren, wären sehr viele Mannschaften, inklusive Dortmund, wieder sehr nahe dran", äußerte Hummels. Dortmund weist derzeit sechs Punkte Rückstand auf den Rekordmeister aus, der seinerseits nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Aufsteiger RB Leipzig an der Spitze steht.

Für Hummels ist es nach dem Supercup im August das zweite Aufeinandertreffen mit dem BVB, für den er acht Jahre gespielt hatte. Vor drei Monaten hatte es einige Anfeindungen gegen den Rückkehrer gegeben — woraufhin Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von einer "Katastrophe" gesprochen hatte.

Hummels und Götze im Mittelpunkt

Den anderen Weg war Mario Götze im Sommer gegangen — von den Bayern zurück zur Borussia. Götze war beim 0:2 im Supercup aber noch nicht zum Einsatz gekommen. Beide, Hummels und Götze, werden am Samstag sicher im Mittelpunkt stehen.

Das Spiel hatte auch schon seine Schatten auf die beiden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft in San Marino (8:0) und Italien geworfen. Rummenigge hatte zum wiederholten Male die hohe Belastung der Nationalspieler angemahnt und Spiele gegen kleine Nationen wie San Marino grundsätzlich infrage gestellt.

Bundestrainer Joachim Löw war den Vereinen aber entgegengekommen und hatte "absolute Rücksicht" auf die Spieler genommen. "Ich habe schon oft gesagt, dass die Spieler am Limit sind", betonte Löw, der sich den Clásico in Dortmund im Stadion anschauen wird. Er habe sich "konkret Gedanken" gemacht, "wie ich die Belastung verteilen kann. Kein Spieler wird überbelastet zu den Vereinen zurückkommen."

So durfte Hummels gegen Italien schon zur Pause raus. Müller spielte 60 Minuten, der Dortmunder Julian Weigl, der in San Marino gar nicht zum Einsatz gekommen war, wurde in der 70. für seinen Teamkollegen Götze ausgewechselt. Nur Joshua Kimmich vom FC Bayern war in beiden Spielen komplett im Einsatz. Dennoch, so Müller, hätten alle "genügend Pause bekommen. Es ist alles im grünen Bereich, für beide Vereine" — und angerichtet für Samstag.

(seeg/sid)
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