Alaba fällt sieben Wochen aus Bayerns Verletzungsfluch hält an

München · Ausgerechnet vor dem Schlagerspiel bei Borussia Dortmund am Samstag muss Bayern München den nächsten verletzungsbedingten Ausfall verkraften. Der Österreicher David Alaba fällt sieben Wochen aus.

Bayern München wird derzeit von einem Verletzungsfluch heimgesucht: Nach dem Ausfall von Superstar Arjen Robben (Bauchmuskelriss) muss der souveräne Tabellenführer vor dem Bundesliga-Hit am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) bei Vizemeister Borussia Dortmund auch eine mehrwöchige Zwangspause von David Alaba verkraften.

Der österreichische Abwehr- und Mittelfeldspieler erlitt im Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina (1:1) am Dienstag einen Innenbandriss im linken Knie. Dies ergab die Untersuchung bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Mittwoch. "Ich bin jetzt natürlich tieftraurig", sagte Alaba. Von einem Saison-Aus wollte der Allroundspieler aber nichts wissen. "Ich habe ein großes Ziel vor Augen: Ich will beim Saisonfinale wieder dabei sein. Ich werde mich jetzt gut erholen und dann in der Reha Vollgas geben."

14 Tage muss Alaba Gips tragen, soll nach Einschätzung der Bayern aber in sieben Wochen wieder mitwirken. Das würde zumindest für das DFB-Pokal- und Champions-League-Finale reichen, sofern die Bayern dort vertreten sind... Erst Anfang November hatte sich Alaba einen Innenband-Teilabriss zugezogen, damals aber im rechten Knie. Alaba war daraufhin drei Monate lang ausgefallen.

Stark gefährdet ist im Signal-Iduna-Park von Dortmund auch der Einsatz des Franzosen Franck Ribery, der zuletzt angeschlagen das Mannschaftstraining mied. Der 31-Jährige hatte mitgeteilt, sein Comeback nach seiner Sprunggelenkverletzung nicht überstürzen zu wollen. Kapitän Philipp Lahm fühlt sich nach überstandenem Knöchelbruch auch noch nicht fit für einen Einsatz von Anfang an: "Zu 100 Prozent fit wird man erst wieder nach drei, vier Spielen über 90 Minuten, dann ist man wieder spielfit."

Der Weltmeister-Kapitän hatte sich erst vor Kurzem wieder zurückgemeldet. Abzuwarten bleibt, ob der Spanier Thiago, der nach langer, verletzungsbedingter Pause zuletzt im Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) im Kader stand, auch in Dortmund wieder zur Verfügung steht.

Robben-Ausfall kaum zu kompensieren

Für Lahm ist vor allem der Ausfall von Robben kaum zu kompensieren. "Arjen war in absoluter Topform. Es wird keinen Spieler geben, der ihn eins zu eins ersetzen kann, auf dieser Position, mit seiner Spielweise, weil Arjen diesbezüglich bei uns in der Mannschaft einzigartig ist", sagte der Weltmeister-Kapitän im Interview mit B5 aktuell, dem Nachrichtenkanal des Bayerischen Rundfunks.

Der niederländische Nationalspieler Robben hatte am 22. März gegen Gladbach die Blessur erlitten und muss noch längerfristig pausieren. "Robbens Fehlen nimmt dem FC Bayern München die Dynamik im Spiel. Er ist einfach unersetzbar. Wenn Ribery am Samstag auch nicht dabei sein sollte, fehlt dem FCB definitiv die Geschwindigkeit", äußerte unterdessen auch Sky-Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (54). Er traut deshalb den Schwarz-Gelben sogar eine Überraschung gegen den Spitzenreiter zu: "Diese Partie hat stets einen besonderen Charakter, deshalb ist es auch nicht auszuschließen, dass der BVB die Partie gewinnt. Sie können Guardiolas Truppe ärgern."

Lahm nahm unterdessen im B5-Interview auch zur Kritik, dass Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso gemeinsam das Tempo im Bayern-Mittelfeld verschleppen würden, Stellung. Die beiden seien "überragende Fußballer, und überragende Fußballer können zusammenspielen". Es komme mehr auf die Mannschaft um die beiden Strategen an, "wie die Positionen vergeben sind und was für Spielertypen drum herum spielen".

(sid)
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