Comeback beim FC Bayern nach Haftstrafe möglich? Stoiber: Für Hoeneß ist immer eine Tür offen

München · Edmund Stoiber, Vorsitzender des Verwaltungsbeirats beim FC Bayern, hält nach der Haftverbüßung von Uli Hoeneß ein Comeback des 62-Jährigen beim Rekordmeister für möglich.

 Edmund Stoiber und Uli Hoeneß sind schon seit langer Zeit Freunde.

Edmund Stoiber und Uli Hoeneß sind schon seit langer Zeit Freunde.

Foto: dpa, Alexander Hassenstein

"Ich würde mich freuen", sagte Stoiber am Freitagabend im Bayerischen Fernsehen auf die Frage, ob es vorstellbar sei, dass Hoeneß nach der dreieinhalbjährigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung wieder irgendeine Funktion beim FC Bayern übernehmen könnte. "Eine Türe ist immer offen, und Uli Hoeneß wird immer die Seele des Vereins sein. Was auch immer er machen will, alles ist möglich", sagte Stoiber nach der Sitzung des Verwaltungsbeirats.

Nach dem Rücktritt von Hoeneß soll Karl Hopfner neuer Präsident des FC Bayern werden. Darauf einigte sich der Verwaltungsbeirat des Klubs, der den bisherigen ersten Vizepräsidenten den Mitgliedern für die außerordentliche Mitgliederversammlung am 2. Mai 2014 vorschlägt. Das teilte der FC Bayern mit. Zuvor war auch der frühere Ministerpräsident Stoiber als möglicher Präsident gehandelt worden.

Gemäß dem Verwaltungsbeirat soll Rudolf Schels zum ersten Vizepräsidenten aufrücken, den frei werdenden Posten im Präsidium soll der bisherige Ehrenwart Dieter Maier einnehmen. "Wir sind überzeugt, dass mit den vorgeschlagenen Herren die Geschlossenheit des FC Bayern München eV und die Kontinuität in der Führung des Clubs gewährleistet ist", erklärte Stoiber als Vorsitzender des Verwaltungsbeirates.

Hoeneß war am Freitag von seinen Ämtern als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten, nachdem er am Donnerstag zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden war. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist bis auf weiteres Adidas-Chef Herbert Hainer

"Wir sind überzeugt, dass mit den vorgeschlagenen Herren die Geschlossenheit des FC Bayern München eV und die Kontinuität in der Führung des Klubs gewährleistet ist", erklärte Stoiber als Vorsitzender des Verwaltungsbeirates. Gemäß der Satzung des FC Bayern musste die außerordentliche Mitgliederversammlung innerhalb von vier Wochen nach dem Ausscheiden des Präsidenten einberufen werden. Hoeneß war am Donnerstag wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden und hatte sich am Freitag entschieden, das Urteil zu akzeptieren und von seinen Ämtern beim FC Bayern zurückzutreten.

Mit Hopfner, Hainer und Rummenigge stehen künftig drei Männer an der Spitze des FC Bayern, die den Klub seit Jahrzehnten kennen. Kein Wunder, dass die sportliche Leitung keine großen Auswirkungen auf den Alltag erwartet. "Für mich ändert sich am Zuschnitt nichts", sagte Sportvorstand Matthias Sammer der "Süddeutschen Zeitung": "Unter strategischen Gesichtspunkten kann das sportliche Tagesgeschäft weiterlaufen wie bisher." Und Coach Pep Guardiola hatte die neuen, alten Bosse am Freitag bereits ermuntert, den Klub im Geiste Hoeneß' weiterzuführen. "Wir, der Verein, müssen so weiter machen, wie wir es von Uli gelernt haben", sagte er. Der FC Bayern — er bleibt das Lebenswerk des Patrons Hoeneß. Ob Hoeneß aber noch einmal aktiv sein Lebenswerk mitgestalten darf, ist fraglich.

(dpa)
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