Bayern schielen auf nächsten BVB-Star Rummenigge: Reus "möglicherweise interessant"

München · Erst Götze, dann Lewandowski – und jetzt Reus? Ausgerechnet vor dem Topspiel am Samstag hat Bayern München im Werben um den nächsten BVB-Star die nächste Runde eröffnet.

Marco Reus – Gladbach-Retter, BVB-Held, verhinderter Weltmeister
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Das ist Marco Reus

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Foto: AP/Martin Meissner

Erst Götze, dann Lewandowski — und jetzt Reus? Ausgerechnet vor dem Topspiel am Samstag hat Bayern München im Werben um den nächsten BVB-Star die nächste Runde eröffnet.

Am Samstag kann sich Marco Reus in seinem möglichen neuen "Wohnzimmer" schon mal umschauen. Und nach dem Topspiel mit Borussia Dortmund in der Münchner Allianz Arena könnte sich der Fußball-Nationalspieler von seinen früheren Kollegen Mario Götze und Robert Lewandowski gleich noch ein Umzugsunternehmen für die Übersiedlung an die Isar empfehlen lassen. Manches deutet darauf hin, dass Reus nach Götze und Lewandowski der nächste BVB-Star sein könnte, der zwischen den Spitzenklubs die Seiten wechselt.

Karl-Heinz Rummenigge jedenfalls hat drei Tage vor dem Duell mit dem Rivalen die nächste Runde im Ringen um die Dienste des 25-Jährigen eröffnet. "Auch wir in München wissen, dass er eine hohe Qualität hat. Und auch wir kennen seine Klausel. Möglicherweise ist ein junger, deutscher Nationalspieler solcher Qualität für uns interessant", sagte Rummenigge der Sport Bild. Aber, fügte der Münchner Vorstandschef an, er wolle "jetzt nicht in Dortmund für Unruhe sorgen". Nichts liegt Rummenigge ferner, klar.

Das Verhältnis zu den Westfalen ist zerrüttet, Rummenigge bezeichnet es als "schlecht". Die Bayern im Allgemeinen und Rummenigge im Besonderen haben daran keinen geringen Anteil. Wegen ihrer Transferpolitik, und wegen ihrer sich stets wiederholenden Aussagen in Richtung BVB. Dessen Bosse legen deshalb abermals "keinen Wert" darauf, im Vorfeld des Duells am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) zum obligatorischen Essen mit den Münchnern zusammenzukommen, wie Rummenigge meinte. Die neuerlichen Spitzen aus München haben sie verärgert.

"Das ganze Gebrabbel interessiert micht nicht mehr"

"Das überrascht mich nicht", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke laut Sport Bild "sichtlich angefressen" über Rummenigge. Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: "Das ganze Gebrabbel interessiert mich nicht mehr." Reus selbst wollte sich nicht konkret zu den anhaltenden Spekulationen äußern. "Wir haben wichtige Spiele mit dem BVB, nur darauf will ich mich jetzt konzentrieren", sagte er. Beim Versuch, sich von Platz 15 nach oben zu arbeiten, muss Dortmund nach dem Bayern-Spiel gegen den Tabellen-Zweiten Gladbach ran. Dazwischen soll gegen Galatasaray Istanbul der Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht werden.

Zorc hat alle Vertragsgespräche deshalb auf Eis gelegt. "Die aktuelle Situation erfordert von allen volle Konzentration, und es hat allerhöchste Priorität, dass wir da schnellstmöglich rauskommen", sagte er. Die Bayern haben keine derartigen Sorgen und können sich in aller Ruhe eine Taktik für Reus zurechtlegen. Der kann den BVB im Sommer trotz bis 2017 laufenden Vertrages für angeblich 25 Millionen Euro verlassen. "Es ist ja bekannt, dass wir auch schon Transfers mit höheren Ablösesummen gemacht haben", sagte Bayern-Finanzchef Jan-Christian Dreesen dazu.

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Reus soll in seinem Freundeskreis schon signalisiert haben, dass er sich einen Transfer nach München trotz seiner engen Verbundenheit zur Borussia und seiner Geburtsstadt Dortmund vorstellen kann. 2012, damals noch in Gladbacher Diensten, entschied er sich noch gegen die Bayern - und für den BVB.

Jetzt aber schwächelt die Borussia, und Lewandowski sowie Götze spielen für die Roten. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn er kommt", sagte Kumpel Götze. Lewandowski lobte Reus vor seinem ersten Ligaspiel gegen die Borussia als "super Spieler", mit dem er sich auf und neben dem Platz "immer sehr gut verstanden" habe.

Nur ein Münchner hat Zweifel - ausgerechnet Uli Hoeneß. Als bei Hoeneß' jüngstem Freigang in Gesprächen mit Rummenigge und Franz Beckenbauer der Name Reus fiel, soll der Patron den anderen zugeraunt haben: "Wollt ihr denn schon Weihnachten deutscher Meister werden?" Vermutlich ja.

(sid)
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