Weiterer Rückschlag Riberys Knöchel muss ruhiggestellt werden

München · Franck Ribery kommt einfach nicht wieder auf die Beine: Jetzt muss der Bayern-Superstar erneut eine Zwangspause einlegen - Rückkehr: ungewiss.

FC Bayern München: Verletzte Stars drücken gegen Porto die Daumen
8 Bilder

Verletzte Bayern-Stars drücken gegen Porto die Daumen

8 Bilder

Das Leiden des Dauerpatienten Franck Ribery geht weiter, ein Ende ist nicht in Sicht: Der Superstar des deutschen Fußball-Meisters Bayern München hat auf dem langen Weg zum Comeback einen weiteren herben Rückschlag hinnehmen müssen und droht wegen seiner rätselhaften Knöchelverletzung erneut wochenlang auszufallen.

Wie die Münchner am Freitagnachmittag in einer knappen Erklärung mitteilten, hat die zur Behandlung von Riberys verletztem Knöchel eingeleitete, konservative Therapie "leider nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt". Daher sei nun nach einer weiteren Untersuchung "eine Ruhigstellung des rechten Sprunggelenkes durchgeführt worden". Das bedeutet wohl, dass Ribery bis auf Weiteres Gips tragen muss - und nicht wie erhofft beim Trainingsauftakt am 1. Juli (18 Uhr) dabei sein dürfte.

"Wir unterstützen Franck in seinem Heilungsprozess in vollem Umfang und hoffen, dass er bald wieder auf den Platz zurückkehren kann", wurde Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer in der Mitteilung zitiert. Darüber hinaus gibt es vom FC Bayern zu diesem Fall "keine weiteren Erklärungen", wie es auf Anfrage hieß.

Ribery (31) trug zuletzt am 11. März im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Schachtjor Donezk (7:0) das Bayern-Trikot. Damals war er wegen der Blessur in der 59. Minute ausgewechselt worden. "Nichts Schlimmes, ein bisschen Flüssigkeit im Sprunggelenk", sagte der kleine Franzose damals, er gehe von einer Pause von drei, vier Tagen aus. Doch daraus wurden Monate. Ribery wurde im Saisonendspurt mit den Halbfinal-Duellen in der Königsklasse gegen den FC Barcelona (0:3/3:2) oder der Vorschlussrunde des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund (0:2 i.E.)
schmerzlich vermisst.

In der neuen Saison sollte alles besser werden, weshalb Ribery im Urlaub in Paris und auf Ibizza erneut mit dem Bayern-Physiotherapeuten Gianni Bianchi arbeitete - mit einer gehörigen Portion Frust. "Ich habe im Urlaub kaum Spaß gehabt", klagte er erst vor wenigen Tagen in der Bild-Zeitung. Er habe "höchstens einen Tag am Strand" verbracht, "weil ich Angst um meinen Fuß hatte. Ich war im Urlaub, aber ich konnte nicht machen, wozu ich Lust hatte. Das ist doch Mist!"

Der ominöse Fall Ribery - eine klare, öffentlich kommunizierte Diagnose steht weiter aus - soll bei der Trennung vom langjährigen Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ebenso eine große Rolle gespielt haben wie bei der derzeitigen Neuausrichtung der medizinischen Versorgung am Klubgelände an der Säbener Straße. "Bei Franck müssen wir tatsächlich hinbekommen, dass er wieder stabiler wird", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt der Sport Bild.

Doch dieses Vorhaben scheiterte, zumindest vorerst. Auch deshalb sondieren die Bayern weiter den Markt nach einem Flügelspieler, der Ribery kurzfristig ersetzen kann. Für den Betroffenen ist das "überhaupt kein Problem", wie er versicherte: "Wenn ich keine Verletzung habe, wenn ich zu 100 Prozent fit bin, dann kann kommen, wer will." Aber er ist ja nicht fit.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort