Talentspäher Sven Mislintat Bayern nehmen Dortmunds "Superauge" ins Visier

München · Nach dem überraschenden Abgang des Kaderplaners Michael Reschke zum VfB Stuttgart hat der FC Bayern offenbar ein Auge auf Borussia Dortmunds Direktor Profifußball Sven Mislintat geworfen. Das berichtet der "kicker". Beim Rekordmeister könnte der 44-Jährige als Talentspäher dem neuen Sportdirektor Hasan Salihamidzic zuarbeiten.

 Sven Mislintat, Direktor Profifußball beim BVB.

Sven Mislintat, Direktor Profifußball beim BVB.

Foto: Imago

Reschke hinterlässt eine offene Planstelle beim Rekordmeister. Die wird durch Sportdirektor Salihamidzic zwar zum Teil neu besetzt, an seiner Seite möchten die Münchner offenbar aber einen neuen Chefscout platzieren. Mislintat arbeitet seit über zehn Jahren für den BVB, davon neun Jahre in eben dieser Position, 2017 beförderten ihn die Dortmunder ihn trotz eines Zerwürfnisses mit dem damaligen Trainer Thomas Tuchel sogar zum Direktor Profifußball.

Mislintat eilt ein Ruf als herausragender Talentspäher voraus. Auf sein Konto gehen unter anderem Transfers von Spielern wie Shinji Kagawa, Pierre-Emerick Aubameyang, Raphael Guerreiro oder Ousmane Dembele. Bei den Bayern müsste sich Mislintat gleichwohl hinter Salihamidzic einreihen. "Wir suchen einen Scout, der dann Hasan zuarbeitet, keinen Technischen Direktor", sagt FCB-Präsident Uli Hoeneß dem Fachmagazin. Zudem soll der Rekordmeister Reschke eine Rückkehr auf seinen alten Posten in Aussicht gestellt haben, für den Fall, dass sein Engagement beim VfB Stuttgart nicht von Erfolg geprägt sein sollte.

Für Schlagzeilen sorgte Mislintat im Herbst 2016 mit einem Zerwürfnis mit Thomas Tuchel. Der damalige BVB-Trainer soll ihm sogar ein Platzverbot ausgesprochen haben. Dessen ungeachtet machte der gebürtige Kamener bei Schwarz-Gelb weiter Karriere und schlug Wechselangebote aus. Unter anderem sollen zuvor schon der Hamburger SV und Fortuna Düsseldorf mit Angeboten bei Dortmunds "Superauge" abgeblitzt sein.

Mislintat ist vertraglich noch bis zum Sommer 2019 an den BVB gebunden, fraglich also, ob die Borussen ihn ausgerechnet nach München ziehen lassen würden. Sollten die Bayern auf lange Sicht ein Engagement von Thomas Tuchel planen, wäre dieser Transfer ohnehin undenkbar.

(ak)
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