Erst Fehleinkauf, jetzt Hoffnungsträger James ist in München angekommen

Er galt als Wunschspieler von Carlo Ancelotti und wurde bereits als Fehleinkauf abgestempelt, doch unter Jupp Heynckes blüht James beim FC Bayern auf. Der Rekordmeister dürfte das mit einer stattlichen Ablöse bezahlen.

James Rodriguez: WM-Torschützenkönig der neue Star beim FC Bayern München
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Das ist James Rodriguez

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Foto: rtr, PK/

Es gab nicht wenige, die James beim FC Bayern schon abgeschrieben hatten - spätestens nach dem Rauswurf von Carlo Ancelotti. Doch inzwischen hat der Kolumbianer alle Zweifler widerlegt und ist beim Fußball-Rekordmeister zu einer unverzichtbaren Größe geworden.

"Es ist jeden Tag zu merken, dass er sich hier wahnsinnig wohlfühlt. Er ist jetzt voll integriert und merkt, dass er Fehler machen darf und es nicht an der Leistung liegt, wenn er raus muss. Ich bin sehr zufrieden mit ihm", sagte Trainer Jupp Heynckes dem kicker, und fügte an: "In Zukunft wird er noch wichtiger für uns werden."

Solche Aussagen sind umso überraschender, da der 26-Jährige schon als vermeintlicher Fehleinkauf abgestempelt worden war. Zu Saisonbeginn hatte der WM-Torschützenkönig von 2014 arge Anpassungsprobleme, war überdies angeschlagen. Dann wurde plötzlich auch noch sein Ziehvater Ancelotti geschasst, der James hatte unbedingt verpflichten wollen.

Aber es kam ganz anders. Heynckes schaffte es, auch die Leihgabe von Real Madrid auf Kurs zu bringen. Das Geschäft über zwei Jahre bis Sommer 2019 hatten sich die Bayern 13 Millionen Euro kosten lassen. Danach besitzt der Branchenführer eine einseitige Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro. Stand heute werden die Münchner diese auch ziehen.

Auch James sieht seine Zukunft inzwischen bei den Bayern. "Der FC Bayern ist großartig", sagte der Offensivspieler nach dem 3:1 in Leverkusen zum Rückrundenauftakt. Er sei zwar "erst kurz hier, aber sehr glücklich. Daher kann ich mir gut vorstellen, noch viele Jahre hier zu spielen."

In Leverkusen hatte James David Rodriguez Rubio, so sein vollständiger Name, mit der Vorlage zum 2:0 durch Franck Ribery und mit einem sehenswerten Freistoßtreffer zum 3:1-Endstand geglänzt. Zudem hatte er mit 91 Ballaktionen die meisten aller Spieler und mit über 90 Prozent die beste Passquote seines Teams.

James sei "engagiert und spielfreudig. Viele sehen nicht, dass er immens laufstark ist und sich nicht zu schade ist, für die Defensive zu arbeiten", lobte Heynckes anschließend den feinen Techniker mit dem starken linken Fuß, der in der Offensive immer mehr in die Rolle des derzeit verletzten Thiago hineinwächst. James zeigt in München immer öfter, weswegen selbst Real-Superstar Cristiano Ronaldo im vergangenen Sommer den Abschied bedauerte.

Warum es jetzt in München läuft, erklärte Heynckes zuletzt so: "Er spielt auf einer Position, die er vorher bei Real Madrid nicht gehabt hat. Dort hat er Rechtsaußen oder Linksaußen gespielt, bei mir spielt er als offensiver Mittelfeldspieler. Da fühlt er sich pudelwohl." Aber, so fügte der Trainer-Routinier an: James könne noch "an Spritzigkeit gewinnen" und torgefährlicher werden. "Ihm fehlt im Abschluss der letzte Punch."

(sid)
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