Trainer des FC Bayern Guardiola-Abschied rückt näher: "Morgen, morgen"

Hannover · Pep Guardiola legte die Stirn in Falten und neigte den Kopf zur Seite. Nein, der Spanier wollte sich auch am Samstagabend partout noch nicht konkret zu seiner Zukunft bei Bayern München äußern.

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Foto: AP/Scott Heppell

"Morgen, morgen", sagte Guardiola. Sonntag, der vierte Advent, soll zum Tag der großen Weihnachts-Überraschung beim Rekordmeister werden.

"Rummenigge hat gesagt, am Tag nach dem Hannover-Spiel sprechen wir", sagte Guardiola nach dem müden 1:0 (1:0) bei Hannover 96. Das für Sonntag vereinbarte Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ist ja fast schon legendär und könnte recht kurz ausfallen. Denn die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass Guardiola seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim Rekordmeister nicht verlängern wird und nach drei Jahren beim englischen Top-Klub Manchester City anheuert. Dies berichtet unter anderem das ZDF. Sportvorstand Matthias Sammer meinte bei Sky, alles sei "abgesprochen".

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Foto: Screenshot Sky

Klar ist, dass Guardiola Rummenigge längst über seine Karriere-Planung informiert hat. "Wir fahren jetzt mit dem Bus zum Flughafen und werden noch einmal sprechen. Wir sprechen an jedem Tag, den wir uns sehen", sagte der 44-Jährige, der am Sonntag auch seinen Weihnachtsurlaub antreten und mit der Familie nach Barcelona fliegen wird. Verlässt Guardiola die Bayern wirklich, soll sein Nachfolger offenbar der Italiener Carlo Ancelotti (zuletzt Real Madrid) werden. Rummenigge verließ die Arena übrigens kommentarlos.

Guardiolas Zukunft war in Hannover das Thema schlechthin. Das Spiel selber lieferte auch wenig Gesprächsstoff. Die Bayern waren müde, aber immer noch hoch überlegen. Thomas Müller (40.) per Handelfmeter schoss den 15. Saisonsieg, der glanzlos ausfiel, heraus. Auch weil mit den verletzten Franck Ribery, Arjen Robben, Philipp Lahm, Douglas Costa, Mario Götze und David Alaba viel Kreativität auf dem Rasen fehlte.

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Viel mehr als über ihren eigenen Auftritt freuten sich die Münchner, dass ihr Verfolger Borussia Dortmund beim 1. FC Köln (1:2) patzte. "Das ist natürlich das Sahnehäubchen", sagte Müller. Der Weltmeister durfte sich zudem über einen Bundesliga-Rekord freuen. Die Bayern haben nie verloren, wenn der Weltmeister traf (67 Spiele, 64 Siege, drei Remis). Die bisherige Bestmarke hielt ausgerechnet Michael Zorc mit dem BVB (von 1988 bis 1996 in 66 Spielen in Folge ungeschlagen).

Acht Punkte Vorsprung haben die Münchner nun auf ihren Rivalen. Das sei "natürlich komfortabel", sagte Torwart Manuel Neuer: "Wir sind voll im Soll." 2016 werde im Trainingslager in Katar der Grundstein für den Angriff auf das nächste Triple nach 2013 gelegt. Doch zunächst einmal sehnen sich die platten Stars nach Erholung.

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"Regenerieren, Kräfte sammeln, ein bisschen abschalten", sagte Neuer über seine Pläne für das Fest. Er sei froh, "nicht in England zu spielen". In der Premier League wird ja nicht pausiert. Auch Müller freut sich stattdessen, einfach "mal in den Tag hinein leben" zu können.

Guardiola gestand, dass die Bayern ein "bisschen müde" sind: "Ich hoffe, einige Spieler kommen nächstes Jahr gesund zurück." Wenn er die Bayern im Sommer verlassen sollte, will sich der ehrgeizige Coach ja mit möglichst vielen Titeln verabschieden. Am liebsten wie sein Vorgänger Jupp Heynckes mit dem Triple.

(spol/sid)
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