Diskussionen um Bayern-Trainer Heynckes denkt in Debatte um Kovac an Trump

München · Das brisante Treffen zwischen Hasan Salihamidzic und Fredi Bobic in Frankfurt hatte gerade begonnen, da beendete Jupp Heynckes die aufgekommene Moral-Debatte in München mit einem Ausflug in die hohe Politik.

 Jupp Heynckes trainiert den FC Bayern noch bis zum Saisonende.

Jupp Heynckes trainiert den FC Bayern noch bis zum Saisonende.

Foto: ap, FO

"Wenn die USA einen Donald Trump als Präsident haben, dann erübrigt sich jede Diskussion. Schlimmer kann es nicht kommen", sagte der Trainer über die Verpflichtung seines Nachfolgers Niko Kovac, die zum Streitfall zwischen seinen Bayern und der Eintracht geworden ist.

Während die Sportchefs Salihamidzic und Bobic bei der Manager-Tagung der Deutschen Fußball Liga (DFL) Gelegenheit zur Versöhnung hatten, wollte Heynckes lieber über den nächsten Triple-Schritt beim DFB-Pokal-Halbfinale in Leverkusen sprechen. Die Personalie Kovac, "sage ich ganz ehrlich, ist im Moment nicht mein Thema", sagte Heynckes streng, "ich habe meine Meinung zu dem Ganzen, aber die sage ich Ihnen vielleicht später". Der Trump-Satz machte klar: Heynckes hält nichts von der Bobic-Kritik.

Jetzt aber, im heißen April, "konzentriere ich mich auf das Spiel und auf nichts anderes", betonte er. Am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) warte eine "sehr schwierige Aufgabe". Kovac hatte Bayer nach dem 1:4 seiner Eintracht am Samstag gegen Leverkusen "die beste Kontermannschaft der Liga" genannt - und Heynckes widersprach nicht.

Leverkusen spiele "exzellent Fußball", besitze eine "hoch begabte" Mannschaft und könne den Bayern in der kommenden Spielzeit sogar den Titel streitig machen, dozierte er. Seine Elf, der Arturo Vidal (Eingriff am Knie) fehlt, müsse "demonstrieren, dass wir so gut sind", wie die Bayern aktuell gesehen werden: "Das wird sicher ein Leckerbissen für Fußball-Konsumenten." Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erwartet "ein spannendes, interessantes Spiel, beide Mannschaften sind gut drauf".

Gut? Sein Team biete "hohe fußballerische Kunst", sagte Heynckes. Er lehne Vergleiche zwar ab, doch seine Mannschaft sei "auf einem ähnlichen Weg" wie die 2013 beim bislang einzigen Münchner Triple. "Alle sind absolut motiviert, fokussiert auf die Situation und vor allen Dingen topfit. Das stimmt mich optimistisch, dass wir was Großes erreichen können."

Zunächst aber Leverkusen, das 250. Pokalspiel des FC Bayern, bei seinem Ex-Klub. "Beste Erinnerungen", habe er an seine Bayer-Zeit (2009-11), berichtete er beinahe selig, "das ist sicher kein alltägliches Spiel für mich". Für Sentimentalitäten sei kein Platz. "Man sagt immer, der Pokal habe eigene Gesetze - nein!", meinte Heynckes: "Die Emotionen spielen eine entscheidende Rolle, die musst du wecken - und wir müssen das verhindern."

Am Ende soll für den 72-Jährigen am 19. Mai der zweite Pokal-Sieg als Trainer stehen. Das Endspiel in Berlin, sagte Heynckes, sei "für alle etwas Besonderes. Jeder will da wieder hin."

(can)
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