FC Bayern fliegt nach Sevilla Rummenigge bleibt in Trainerfrage entspannt

Sevilla · Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich am Montag vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Sevilla in der offenen Trainerfrage ab Sommer beim FC Bayern weiter entspannt gegeben.

Champions League 17/18: Bayern-Stars vor dem Abflug nach Sevilla
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Foto: dpa, shp kde

"Wir warten das in aller Ruhe ab. Ich habe ja gesagt, dass ich davon ausgehe, dass wir bis Ende des Monats den Trainer präsentieren werden", sagte Rummenigge. Jupp Heynckes will wie verabredet zum Saisonende seine Aushilfsmission an der Isar beenden. "Wir haben alles so gemacht, wie wir das angekündigt haben", sagte Rummenigge zum Vorgehen von ihm und Präsident Uli Hoeneß in der Trainerfrage.

Heynckes habe ihnen seine verschiedenen Beweggründe "seriös" erklärt. "Das ist nachvollziehbar. Für uns war aber immer klar, wir werden es solange wie möglich versuchen und erst dann, wenn er den Strich zieht: 'Ich möchte nicht mehr', erst dann werden wir uns um eine Alternative bemühen."

Eine dieser möglichen Optionen war der frühere Dortmunder Coach Thomas Tuchel. "Mein Kollege Hasan Salihamidzic hat mehrere Gespräche mit verschiedenen Kandidaten geführt und wollte sich ein Bild machen. Das ist völlig normal und seriös gelaufen", erzählte Rummenigge. "Und dass dann Thomas Tuchel letzte Woche entschieden hat, woanders hinzugehen, das muss man dann eben akzeptieren. Das ist kein Problem." Tuchel wird dem Vernehmen nach einen Topklub im Ausland übernehmen.

Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic reagiert derweil genervt auf die Spekulationen um seinen Trainer Niko Kovac über einen möglichen Wechsel zum Rekordmeister. "Das ist mir Jacke wie Hose", sagte er bereits am Ostersonntag nach dem 1:2 der Hessen bei Werder Bremen vor Medienvertretern. "Das Thema wurde gestern wieder öffentlich aufgemacht. Okay, schön. Ihr habt Eure Kanäle, ich habe einen: das ist der zum Trainer. Und das ist das Entscheidende."

Eintracht-Coach Kovac wird seit geraumer Zeit als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Jupp Heynckes bei den Bayern gehandelt. Daneben gilt Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl als Anwärter. "Jeder quatscht irgendwas von rechts nach links", meinte Bobic. "Das sind Kämpfe, die müssen in München ausgetragen werden. Das interessiert mich weniger."

Kovac ist seit März 2016 Trainer in Frankfurt und machte aus dem einstigen Abstiegskandidaten einen Champions-League-Anwärter. Trotz der Niederlage in Bremen haben die Hessen als Tabellensechster noch immer Chancen auf die Teilnahme an der Königsklasse.

Das Spiel in Sevilla gehen die Bayern mit viel Respekt vor dem Gegner an. "Wir haben von Anfang an gesagt, das ist kein Glückslos, kein Traumlos. Wir wissen, was die können und dementsprechend konzentriert geht die Mannschaft da morgen hin. Das ist ein Ziel von uns, da weiterzukommen und dieses Ziel werden wir konzentriert verfolgen", sagte Rummenigge am Montagmorgen.

In den vergangenen vier Jahren schied der deutsche Rekordmeister immer gegen eine Mannschaft aus Spanien aus. "Bei der Statistik darf man nicht arrogant oder gar überheblich dahingehen", mahnte Rummenigge, bevor der Tross das Flugzeug mit der Nummer LH2570 bestieg. "Das wird ein sehr sehr schweres Spiel und wir werden morgen und nächste Woche Mittwoch zwei gute Spiele brauchen, um ins Halbfinale einzuziehen."

Die Bayern brachen zum Hinspiel am Dienstag (20.45 Uhr) mit 21 Spielern auf. Darunter waren auch Arturo Vidal (Oberschenkelprellung) und Juan Bernat (Kapselreizung), die zuletzt beim 6:0 gegen Borussia Dortmund angeschlagen gefehlt hatten.

"Jetzt beginnen die Wochen, für die man die ganzen Vorbereitungen absolviert, im April geht es um alles. Wir hoffen natürlich, dass wir ganz lange dabei sind", sagte Offensivspieler Thomas Müller. "Wie wir weiterkommen ist mir ehrlich gesagt egal, aber natürlich wollen wir morgen auf jeden Fall ein Tor erzielen."

(can)
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