Geplante Satzungsänderung Bayern legt keinen Wert mehr auf Unbescholtenheit

München · Im vergangenen November gab es einen Abend der großen Emotionen mit einem Uli Hoeneß, der nach zahlreichen Lobpreisungen Tränen der Rührung vergoss. Diesmal dürfte die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München e.V. nüchterner ablaufen. Hoeneß hat nach seinem Steuerprozess als Präsident abgedankt und sitzt noch im Gefängnis.

FC Bayern verabschiedet Uli Hoeneß
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Foto: dpa, shp hak

Um Hoeneß wird es dennoch gehen, spätestens bei den regelmäßig folkloristischen Wortmeldungen gegen Versammlungsende.

Darüber hinaus aber werden die Mitglieder über eine Satzungsänderung abstimmen. "Als Mitglied können nur unbescholtene Personen aufgenommen werden", heißt es bislang in Artikel 7. Künftig soll dort stehen: "Mitglied kann jede natürliche Person werden, welche die Ziele des Clubs unterstützt." Ein Zufall? Ein Schelm, wer da an AG-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge denkt, vorbestraft wegen der unverzollten Einfuhr zweier Uhren. Oder an Hoeneß, der vor dem Gang ins Gefängnis ja wissen ließ: "Das war's noch nicht." Der FC Bayern nannte keine Gründe für die geplante Satzungsänderung.

Guardiolas Niederlagen mit den Bayern
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Darüber hinaus gibt es heute im Audi Dome keinen Grund, in Wallung zu geraten. Die FC Bayern AG, die dem FC Bayern e.V. zu 75 Prozent gehört, hat bei kolportierten, nicht dementierten 528 Millionen Euro Umsatz einen Gewinn von 16,5 Millionen Euro erzielt. Macht eine Steigerung beim Umsatz von rund 100 Millionen Euro für die ausgegliederte Fußball-Abteilung.

Die 346 Millionen Euro teure Arena ist 16 Jahre vor dem zunächst geplanten Ablauf des Finanzierungsplans abbezahlt, vor allem auch deshalb, weil mit der Allianz ein dritter Anteilseigner bei der AG eingestiegen ist: Sie hat dafür 110 Millionen Euro bezahlt. Laut FC Bayern halten Adidas, Audi und der Versicherungskonzern nun jeweils 8,33 Prozent an der AG.

"Unser Verein ist groß, stark und erfolgreich", ließ der AG-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge die Mitglieder des Vereins schon wissen. Vergangenen Freitag gab Präsident Hopfner, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der AG, außerdem die Vertragsverlängerung mit Sportvorstand Matthias Sammer bis 2018 bekannt.

(RP)
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