Abschied aus München? Götze trifft und schweigt zu Telefonaten

München · Waren es schon die letzten Bundesligatore von Mario Götze für den FC Bayern? Nach 143 Tagen Durststrecke durfte der WM-Finaltorschütze beim 3:1 gegen Hannover endlich wieder über Pflichtspieltore jubeln.

Und erstmals seit Februar 2015 traf der 23-Jährige bei der Münchner Titelparty wieder einmal doppelt. "Ich freue mich einfach über die deutsche Meisterschaft. Es ist das fünfte Mal, dass ich die Meisterschaft gewonnen habe. Das ist für mich eine große Leistung", sagte Götze zu seinem starken Auftritt.

Telefonat mit Ancelotti?

Zurückhaltender war der vor drei Jahren für 37 Millionen Euro verpflichtete Offensivspieler beim spannenden Thema Zukunft. Auf das kolportierte Gespräch mit Neu-Coach Carlo Ancelotti ging er nicht wirklich ein. "Zu Telefonaten äußere ich mich nicht in der Öffentlichkeit. Die Leute, die involviert sind, wissen Bescheid", sagte Götze. Ancelotti soll ihm eröffnet haben, dass er ihm keine andere Rolle versprechen könne als jene, die er im Moment einnimmt. Götzes Bayern-Vertrag läuft noch ein Jahr. Liverpool soll locken. Auch Dortmund soll an einer Rückkehr interessiert sein.

Worte des Bedauerns gab es von Pep Guardiola, weil er Götze viel zu selten habe spielen lassen. "Er hat diese wahnsinnige Qualität", sagte der Katalane. Offen, wo Götze diese nach der EM zeigen wird.

Auch Franz Beckenbauer hatte sich zuletzt in die Debatte über Götzes Zukunft eingeschaltet und dem WM-Helden zu einem Wechsel vom deutschen Rekordmeister zum englischen Europa-League-Finalisten FC Liverpool und dessen Ex-Trainer Jürgen Klopp geraten.

Beckenbauer rät zu Liverpool und Klopp

"Ich würde an seiner Stelle dahin gehen, wo ich mich wohlfühle. Ich habe den Eindruck, dass Mario sich in München nicht richtig wohlgefühlt hat und auch nicht richtig verstanden worden ist, so dass er sein ganzes Potenzial zeigen konnte. Ich würde an seiner Stelle also dahin gehen, wo ich mich wohlfühle und den Spuren von Jürgen Klopp folgen", sagte Beckenbauer am Samstag beim TV-Sender "Sky".

Unter Klopp war Götze bei Münchens Ligarivale Borussia Dortmund zum Nationalspieler gereift. 2013 allerdings war der Schütze von Deutschlands Siegtreffer im WM-Finale 2014 in Rio de Janeiro gegen Argentinien vom BVB für 37 Millionen Euro Ablöse zu den Bayern gegangen, wo der Offensivspieler unter Guardiola allerdings nicht zum Stammpersonal des Rekordmeisters gehörte. Dortmund als mutmaßlich einzige Alternative für Götze in Deutschland hatte zuletzt eine Rückkehr des "verlorenen Sohnes" nicht kategorisch ausgeschlossen.

(dpa/sid)
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