Oktoberfest-Besuch nach 2:2 Bayern lächeln auf der Wiesn den Ärger weg

München · Bayern München hat vor dem Champions-League-Kracher bei Paris St. Germain einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Beim traditionellen Oktoberfest-Besuch machten die Spieler mit ihrem Angang dann aber gute Miene zum bösen Spiel.

Oktoberfest 2019: Bayern-München-Spieler nach Niederlage auf der Wiesn
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Die Bayern-Profis auf dem Oktoberfest

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Foto: dpa/Matthias Balk

In ihren schicken Trachten lächelten die Stars auf dem Weg in Käfer's Wiesn-Schänke pflichtschuldig in die Kameras. Doch nach Feiern war den Profis von Bayern München am Samstag beim obligatorischen Oktoberfest-Ausflug überhaupt nicht zumute. Anstatt sich für das mit Spannung erwartete Duell in der Champions League gegen Neymar und Co. in Stimmung zu bringen, patzten die Münchner beim mageren 2:2 (2:0) in der Liga gegen den VfL Wolfsburg.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprach von einem "ganz schönen Scheißtag". Das werde, sagte Weltmeister Mats Hummels mit finsterer Miene schon im Vorfeld, "nicht ganz so ausgelassen, wie es hätte werden können". Mit seiner schwangeren Frau Cathy an seiner Seite machte Hummels für die Fotografen dann trotzdem auf gute Laune.

Der Wiesn-Abstecher mit den Familien und die Liga-Partie gegen Wolfsburg sollten für den deutschen Rekordmeister die passende Einstimmung auf das Topspiel in der Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker) bei Millionen-Klub Paris St. Germain werden. Doch statt Lust herrschte erst einmal Frust bei den Bayern.

"Fußball ist Tagesgeschäft"

Rückschlschlüsse auf das "Aufeinandertreffen zweier Kulturen und unterschiedlicher Philosophien", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge das "Prestigespiel" im Prinzenpark bezeichnete, wollten die angeschlagenen Bayern aber dennoch nicht zulassen. "Fußball ist Tagesgeschäft. Das wird ein ganz anderes Spiel. Und wenn wir ein super Spiel machen, ist alles wieder gut", meinte Hummels vor einem "der fünf schwersten Spiele in Europa. Das wird eine ganz heiße Aufgabe."

Die dürftige Leistung gegen Wolfsburg müsse "nichts heißen", ergänzte Salihamidzic: "In der Champions League muss man keinen motivieren. Da werden wir ganz anders auftreten." Das wird auch bitter nötig sein, um gegen 222-Millionen-Mann Neymar, Jungstar Kylian Mbabbé, für den PSG 180 Millionen Euro zahlen wird, Julian Draxler und Kollegen keine böse Überraschung zu erleben.

Zumal die Münchner gegen den VfL nicht zum ersten Mal in dieser Saison schlafmützig und uninspiriert wirkten. Thomas Müller machte nach zuletzt zwei ordentlichen Auftritten gegen Mainz und Schalke "fehlende geistige Frische" aus: "Wir haben es passieren lassen und den Sieg weggeschmissen. Wir haben Wolfsburg den Punkt mit Schleife übergeben. Das war ein Rückschritt in Sachen Intensität." Man spiele, so Hummels kritisch, "immer noch nicht den Fußball, den wir uns vorstellen".

Deswegen müsse die Mannschaft in Paris "viel konzentrierter und entschlossener sein", forderte Salihamidzic: "Wir dürfen nicht so viele Fehler machen."

Einen schwerwiegenden Patzer leistete sich Torwart Sven Ulreich, der nach einer scheinbar sicheren 2:0-Führung durch Tore von Robert Lewandowski (33., Foulelfmeter) und Arjen Robben (42.) beim 1:2 an einem Freistoß von Maximilian Arnold (56.) böse danebengriff.

Doch Vorwürfe an den Stellvertreter des verletzten Manuel Neuer gab es keine. "Ulle ist nicht schuld, sondern wir alle zusammen", betonte Salihamidzic. "Sein Fehler hat das Resultat nicht beeinflusst. Das Resultat kommt von unserer Performance und die war nicht gut", ergänzte Trainer Carlo Ancelotti, der es weiterhin nicht schafft, Konstanz in sein Team zu bringen.

Ulreich gab sich selbstkritisch. "Ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Das war klar mein Fehler. Das tut mir leid für die Jungs und ist bitter", sagte der 29-Jährige. Für die Partie in Paris müsse man sich wegen Ulreich aber "keine Sorgen machen", unterstrich Müller: "Er wird nicht mit einer Zitterhand auflaufen."

(sid)
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