"Wer quatscht dann den ganzen Tag?" Lahm witzelt über 100-Millionen-Spekulation um Müller

Bastian Schweinsteiger ist weg - und jetzt Thomas Müller? Kein Thema für die Münchner, denn der Urbayer ist eine fixe Größe beim deutschen Rekordmeister. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge belustigte schon so manche Spekulation auf der Insel.

Philipp Lahm scherzte, als das Gespräch auf die irre 100-Millionen-Offerte für Thomas Müller kam. "Ich mache mir um Thomas keine Sorgen. Ich glaube, er wird nicht abheben", erklärte der grinsende Bayern-Kapitän im fernen Shanghai. Selbst über das theoretische Fehlen der urbayerischen Stimmungskanone bei den nächsten Titelpartys der Münchner konnte Lahm am Dienstag nur witzeln. "Das würden wir hinkriegen, das ist das kleinste Problem. Aber wer quatscht den ganzen Tag? Das ist das andere Problem." Ein Abgang von Thomas Müller ist für den FC Bayern kein Thema.

Humorvoll konnte Bayern-Allrounder Lahm da in China die wilden Spekulationen englischer und deutscher Medien quittieren, wonach Manchester United bis zu 100 Millionen Euro als Ablöse für eine Verpflichtung von Müller bieten würde. Natürlich könne man im Fußball nie Garantien geben, ergänzte Lahm pflichtgemäß. Aber das Gedankenmodell eines zweiten Abgangs nach dem von Bastian Schweinsteiger auf die Insel hat Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon kategorisch ausgeschlossen.

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Foto: AP/Andre Penner

"Ich kann alle Fans total beruhigen: Wir werden keinen weiteren Spieler mehr Richtung Manchester United abgeben", sagte Rummenigge rund um den Schweinsteiger-Wechsel. Er habe von "Thomas Müller und großartigen Summen" gelesen, aber das würde "bei uns keine Rolle spielen". Anders als Vize-Kapitän Schweinsteiger mit seinen 30 Jahren ist Müller erst 25, er ist ein Herzstück und Gesicht der aktuellen Bayern-Mannschaft und soll das auch für die zukünftige sein.

Schweinsteiger folgte für seinen letzten großen Vertrag im Spitzenfußball dem Lockruf von Förderer Louis van Gaal, der selbst nur über einen Zugang für die Offensive orakelt hatte. Dass der ManUnited-Coach Müller als einen Lieblingsspieler gerne im Kader hätte, ist kein Geheimnis. "Müller spielt immer" lautete van Gaals Credo zu seiner Münchner Zeit. Aber auch Pep Guardiola hat längst die Vorzüge des Instinktfußballers lieben gelernt. "Seine Nase ist die beste", schilderte Guardiola in der Saison-Vorbereitung eine herausragende Stärke des schlaksigen Oberbayers.

Wiederholt schlief Rummenigge nach englischen Wechsel-Gerüchten schon "belustigt und schmunzelnd" ein - auch diesmal dürfte Rummenigge gelächelt haben. Müller besitzt beim FC Bayern einen Vertrag bis 2019 und hatte sich selbst im vergangenen Monat noch einmal klar zum Klub bekannt. Dabei wies der 63-malige Nationalspieler neben der langen Vertragslaufzeit auch auf seinen sportlichen und privaten Wohlfühlfaktor in München hin.

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Dass die Münchner astronomische Offerten ablehnen können, bewiesen sie im Jahr 2009, als sie angeblich 80 Millionen von Real Madrid für Franck Ribéry ausschlugen. Finanzpower und Standing sind heute noch besser als vor sechs Jahren. "Man braucht mit Sicherheit keine Angst zu haben", erklärte Lahm in bester Mia-san-Mia-Haltung. "Wir sind ein Topclub, der in den letzten Jahren immer mindestens in das Halbfinale der Champions League gekommen ist."

An die Spitze Europas wollen natürlich auch die Engländer zurück, die zuletzt im Jahr 2012 beim Sieg des FC Chelsea in München in einem Champions-League-Finale standen. Allerdings sind die deutschen Klubs angesichts der weiter verbesserten Finanzen in der Premier League gewarnt. "Wer den Transfermarkt verfolgt, sieht, mit welchen Aktivitäten da in England im Augenblick gearbeitet wird. Die Bundesliga muss aufpassen, dass sie nicht leergekauft wird von England", erklärte Rummenigge. Der FC Bayern muss sich allerdings am wenigsten fürchten.

(dpa)
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