Champions League Lewandowski auf Torejagd in Kroatien

München · Nach 28 Minuten führt der FC Bayern München 4:0. Derart hohe und frühe Führungen sind in der laufenden Saison fast Normalität geworden. Auch Statistiken wie eine Passquote von über 90 Prozent und fast 80 Prozent Ballbesitz sind exemplarisch für das Auftreten der Bayern unter Pep Guardiola.

Im Hinspiel gegen den Gegner am Mittwoch, Dinamo Zagreb aus Kroatien, trafen Douglas Costa, Mario Götze und Robert Lewandowski. Der Pole traf in der ersten Halbzeit zweimal und erzielte in der 55. Minute auch den 5:0-Endstand. Lewandowski wird als einziger der Torschützen beim abschließenden Champions-League-Gruppenspiel (20.45 Uhr/Live-Ticker) in Zagreb im Kader stehen - in den zehn Wochen, die seit dem Spiel in der Allianz Arena vergangen sind, wurde der deutsche Rekordmeister von großen Verletzungsproblemen heimgesucht.

Mario Götze wird den Rest der Hinrunde ausfallen, der Brasilianer Douglas Costa, der in seinen ersten Monaten bei seinem neuen Verein äußerst positiv auf sich aufmerksam machte, begann nach muskulären Problemen gestern wieder mit leichten Lauftraining. Juan Bernat trainierte nach seiner Verletzungen individuell mit dem Ball. Die Reise nach Zagreb bestritten Costa und Götze wie die ebenfalls verletzten David Alaba, Arjen Robben und Juan Bernat nicht. Bayern-Coach Pep Guardiola sagte zuletzt, dass er bei allen Verletzten "kein Risiko" mit einem verfrühten Comeback eingehen wolle. Verteidiger Holger Badstuber folgte dem Tross nach Kroatien, fehlt aber gesperrt, nachdem er beim vorausgegangenen Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus die Rote Karte gesehen hatte.

Trainer Guardiola schont sogar Welttorhüter Manuel Neuer. Für Neuer wird Sven Ulreich im Tor stehen. Der ehemalige Stuttgarter darf in Zagreb sein Champions-League-Debüt feiern. Chancen auf einen Einsatz haben ebenso die Rückkehrer Thiago und Franck Ribery. Während der spanische Mittelfeldspieler Thiago beim Abschlusstraining an der Säbener Straße gestern erstmals nach seiner Knieverletzung Teile des Mannschaftstrainings absolvierte, durfte Ribery schon in Mönchengladbach ran und konnte sein Comeback sogar mit einem Tor krönen. Beim Abflug sagte der französische Flügelspieler zu seinem Fitnesszustand: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Ich brauche jetzt wieder Rhythmus, Training, Spielpraxis". Sogar ein Einsatz in der Startelf ist durchaus realistisch. Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf dürfen sich neben Ribery auch Jan Kirchhoff und Joshua Kimmich machen. Kirchhoff könnte Jerome Boateng ersetzen, dem bei der nächsten Gelben Karte eine Sperre droht. Neben den beiden Rekonvaleszenten gehören auch die Nachwuchsspieler Julian Green, Fabian Benko, Niklas Dorsch und David Hundertmark zum 22 Mann starken Aufgebot von Guardiola, das gestern nach Zagreb aufbrach.

Der FC Bayern München steht bereits vor dem letzten Spieltag als Gruppensieger — der Gegner Dinamo Zagreb als Tabellenletzter — fest.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht die Niederlage in Mönchengladbach am vergangenen Samstag als "Wachrüttler" und will, dass seine Mannschaft "schöne Lehren zieht". Mit der Wiedergutmachung soll, trotz der Bedeutungslosigkeit des Spiels für die Tabelle, schon gegen Dinamo begonnen werden. In Zagreb gehe es um Punkte für die Fünfjahreswertung und Prämienzahlungen der Uefa, erklärte Rummenigge: "Wir sind Profis. Da muss man zusehen, dass, wenn es Geld gibt, man auch versucht, Geld zu gewinnen."

Nach dem ersten "Rückschlag" der Saison im Champions-League-Spiel gegen den FC Arsenal (0:2) präsentierte sich der Rekordmeister souverän und bezwang den 1. FC Köln in der Bundesliga (4:0) und den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal (3:1). Eine ähnliche Reaktion wie im Oktober erhoffen sich die Verantwortlichen auch am heutigen Abend und im nächsten Bundesligaspiel gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt 04 am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky).

(RP)
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