Magere Leistung beim 2:0 in Ingolstadt Dusel-Bayern fühlen sich bereit für Arsenal

Ingolstadt · Der FC Bayern hat beim 2:0 (0:0) gegen den FC Ingolstadt wieder nicht überzeugt. Die Münchner sehen sich dennoch gerüstet für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League.

FC Ingolstadt - FC Bayern München: Bilder des Spiels
40 Bilder

Ingolstadt - Bayern: Bilder des Spiels

40 Bilder

Nachdem der legendäre Bayern-Dusel den Rekordmeister vor einer Peinlichkeit bewahrt hatte, klatschten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne erleichtert in die Hände. Das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal kann kommen — finden jedenfalls die Bosse. "Wir müssen nicht pessimistisch sein. Wir haben gesehen, dass die Mannschaft im richtigen Moment zulegen kann", sagte Bayern Münchens Vorstandschef Rummenigge nach dem äußerst zähen 2:0 (0:0) beim tapferen FC Ingolstadt.

Die Ansicht, dass die beiden ganz späten Tore von Arturo Vidal (90.) und Arjen Robben (90.+1) eine lange schwache Leistung übertünchten, teilte Rummenigge nicht. "Wir sind total zufrieden und glücklich, das war ein wunderbarer Spieltag für uns. Wir haben hochverdient gewonnen", sagte er, während Präsident Hoeneß nur einen "schönen Abend" wünschte. Auch Kapitän Philipp Lahm fand: "Es ist alles auf dem richtigen Weg."

Die Zahlen zumindest unterstreichen das. Der FC Bayern liegt nach dem Patzer von RB Leipzig nun sieben Punkte voraus, der fünfte Titel in Folge zeichnet sich ab. Doch ist die Verfassung gut genug für die Königsklasse? "Das wird ein schweres Spiel am Mittwoch, wir werden gut spielen müssen. Aber es gibt auch keinen Anlass, die Dinge negativ zu sehen", sagte Rummenigge.

Ähnlich sieht das Trainer Carlo Ancelotti. Der Sieg gegen die sehr unbequemen Schanzer, dem weiterhin Tabellenvorletzten der Bundesliga, gebe "eine Menge Selbstvertrauen für Mittwoch. Wir mussten alles geben, wir haben alles gegeben. Wir müssen gegen Arsenal denselben Charakter und dieselbe Mentalität zeigen. Das wird der Schlüssel sein."

"90 Minuten die totale Kontrolle"

Doch Charakter und Mentalität waren bei den Bayern erst in der Schlussphase zu sehen, als ihnen die Zeit davonlief und Robben und Douglas Costa ins Spiel gekommen waren. Davor reihte sich der Auftritt in Ingolstadt nahtlos an die bisherigen in diesem Jahr. Es fehlten Tempo, Ideen, Bewegung. "Es war sehr schwierig, die Verhältnisse haben kein Kurzpass-Spiel hergegeben", sagte Lahm. Torwart Manuel Neuer sah dennoch "90 Minuten die totale Kontrolle."

Aus Bayern-Sicht war das ganze Spiel ein Fortschritt, dabei gab es bis zu den Toren ganze drei klare Tormöglichkeiten. "Wir hatten wieder eine bessere Körpersprache", betonte Lahm nach dem ersten Spiel seit seiner Rücktrittsankündigung im Alleingang. Diese habe im Übrigen keine internen Misstöne hinterlassen. "Es gibt nichts zu klären, ich habe ein super Verhältnis zu allen."

Es wird so oder so eine Steigerung vonnöten sein gegen den englischen Vizemeister aus London. In der "Woche der Wahrheit" (Robben) wird der Branchenprimus erstmals einen wirklich ganz harten Prüfstein vorgesetzt bekommen. "Wir müssen gewinnen, idealerweise zu Null, damit wir für das zweite Spiel in London ein kleines Polster haben. Das wäre schön", sagte Rummenigge.

Für Ingolstadt wäre ein Punkt am Samstag schön gewesen, den die Schanzer sich wegen der hohen Leidenschaft und Laufbereitschaft auch verdient gehabt hätten. "Es ist für uns sehr, sehr bitter. Es tut weh", sagte Trainer Maik Walpurgis, zumal parallel der Hamburger SV und Darmstadt 98 gewonnen hatten. Ableiten wollte der Coach dennoch nichts für den Abstiegskampf: "Wenn man gegen Bayern verliert, ändert sich nicht viel. Das muss man einkalkulieren."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort