"Grenzwertig, was wir gemacht haben" Hoeneß kündigt Konsequenzen aus Asienreise an

Singapur · Uli Hoeneß hat angesichts der Erfahrungen des FC Bayern auf der strapaziösen Asienreise Konsequenzen für künftige Werbetouren des deutschen Meisters angekündigt. "Das ist sicherlich grenzwertig, was wir gemacht haben bis jetzt", sagte der Präsident am Montag.

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Foto: dpa, Alexander Hassenstein

"Wir werden sicherlich weiter diese Reisen machen. Aber ob man unbedingt vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte mit einer Reise in ein anderes Land noch, das wird sicherlich auf den Prüfstand kommen", sagte der 65-Jährige bei einem Pressetermin im Mannschaftshotel.

Nach der Rückkehr aus Asien werde es eine interne Aufarbeitung der Reise mit möglichen Veränderungen für die Zukunft geben. Die Weiterreise von China zu zwei weiteren Testspielen in Singapur sei ein ausdrücklicher Wunsch des Veranstalters gewesen. Die insgesamt vier Spiele finden im Rahmen des International Champions Cup statt. Dem Veranstalterwunsch habe man stattgegeben, sagte Hoeneß: "Aber ob das für alle Zeiten gelten muss, wage ich sehr zu bezweifeln."

Der FC Bayern hatte am Samstag sein zweites Testspiel in Shenzen in China überraschend hoch mit 0:4 gegen den AC Mailand verloren. Das wurde auch den Strapazen für die Bayern-Profis zugeschrieben. "Das kommt vor, wenn man am Tiefpunkt der Kraft ist", urteilte Hoeneß.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Er werde darum "nicht hektisch" mit Blick auf die am 18. August beginnende Bundesligasaison. Beim nächsten hochkarätigen Testspiel am Dienstag in Singapur gegen den englischen Meister FC Chelsea erwartet der Präsident dennoch wieder eine Leistungssteigerung und auch ein besseres Resultat. "Man verliert ungerne 0:4. Darum besteht ein kleiner Druck, dass man besser ausschaut", erklärte Hoeneß.

Über mögliche Kandidaten mochte Hoeneß öffentlich nicht groß reden. Angesprochen auf den langjährigen Bayern-Kapitän Oliver Kahn (48), der unter anderem als Experte für das ZDF arbeitet, antwortete der Aufsichtsratsvorsitzende: "Wir wollen jetzt nicht hier auf den Basar gehen. Wir werden das rechtzeitig mitteilen."

Laut Eurosport ist der frühere Bayern-Kapitän Mark van Bommel Top-Kandidat auf die Nachfolge von Matthias Sammer. Der Niederländer gilt demnach als Wunschlösung von Hoeneß, der van Bommel zuletzt bereits als neuen Assistenten von Cheftrainer Carlo Ancelotti hatte installieren wollen. Van Bommel (40) stand aber bei PSV Eindhoven im Wort, wo er die U19 coacht. Der einstige "aggressive leader", der von 2006 bis 2011 das Bayern-Trikot getragen hatte, fordert angeblich keinen Platz im Vorstand.

Die Position des Sportdirektors ist beim Rekordmeister seit einem Jahr vakant. Damals war Matthias Sammer (49), der vier Jahre lang Sportvorstand gewesen war, nach gesundheitlichen Problemen auf eigenen Wunsch aus dem Bayern-Vorstand ausgeschieden.

(jado/dpa/sid)
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