Bayern dank Schützenhilfe wieder Erster Rummenigge verspricht FCI "Wagenladung Weißwürste und Weißbier"

München · Bayern München steht nach über einem Monat wieder ganz oben, der ambitionierte VfL Wolfsburg rutscht dagegen immer tiefer in die Krise. Der Druck auf Manager Klaus Allofs und Trainer Valerien Ismael wächst.

Karl-Heinz Rummenigge: Stürmer-Star, Legionär, Bayern-Boss
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Das ist Karl-Heinz Rummenigge

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Foto: dpa/Matthias Balk

Die Stimmung auf der Weihnachtsfeier beim Münchner In-Italiener H'ugo's hätte nach einer Demonstration der Stärke nicht besser sein können. "Wunderbar, das genießen wir. Das war ein überragender Spieltag für uns: Die Tabellenführung wieder übernommen, und Dortmund hat auch noch zwei Punkte liegen lassen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem überzeugenden 5:0 (2:0) von Bayern München gegen einen überforderten VfL Wolfsburg strahlend und glücklich.

Im Überschwang der Gefühle versprach der Bayern-Boss dem FC Ingolstadt sogar "eine Wagenladung Weißwürste und Weißbier. Das ist natürlich schön, wenn man solche Nachbarschaftshilfe bekommt." Die Schanzer hatten dem deutschen Rekordmeister mit einem überraschenden 1:0 gegen RB Leipzig wieder zur Bundesligaspitze verholfen - erstmals seit dem 10. Spieltag und über einem Monat.

Die Münchner (Weihnachts-)Welt war deshalb wieder in Ordnung, zumal auch noch Thomas Müller nach 999 Minuten seine Torflaute beendet hatte. "Das ist super und wichtig, ein schöner Tag für ganz Bayern", meinte Superstar Franck Ribéry. "Es macht einfach Spaß", fügte der starke Arjen Robben an, blickte aber auch voraus: "Wir haben jetzt noch zwei Spiele und müssen das jetzt durchziehen."

Nächsten Sonntag geht es für die Bayern nach Darmstadt, am 21. Dezember kommt es dann in der Allianz Arena zum Gipfel gegen Leipzig. "Das ist das Weihnachtsfinale, da wollen wir zeigen, dass wir die beste Mannschaft sind", betonte Rummenigge.

Wolfsburg war für die Münchner, die laut Vorstandschef wieder "an Stabilität gewonnen haben", nur ein Spielball. Arjen Robben (18.), Torjäger Robert Lewandowski mit seinen Saisontoren zehn und elf (22. und 58.), Müller (76.) und Douglas Costa (86.) schossen einen überforderten VfL ab. Die Umstellung auf das "alte" und unter Pep Guardiola bevorzugte 4-2-3-1-System zeigt Wirkung.

Vor allem für Müller war es eine Erlösung, nachdem er in der Liga zuletzt in der vergangenen Saison am 30. April gegen Gladbach (1:1) getroffen hatte. "Das ist eine schöne Sache, aber nicht weltbewegend. Ich habe das Tor gejagt, mich hat das aber nicht verrückt gemacht. Ich war immer geschmeidig bei dem Thema", sagte der Weltmeister gelassen. Nach der langen Durststrecke dürfe es jetzt "aber so weitergehen".

In Wolfsburg soll sich dagegen alles ändern. Der VfL rutscht immer tiefer in den Keller und in die Krise. Der Druck auf Trainer Valerien Ismael, der im siebten Spiel die fünfte Niederlage kassierte, und auch auf Geschäftsführer Klaus Allofs wird vor den beiden letzten Spielen des Jahres gegen Frankfurt und in Gladbach immer größer.

In Panik wollte Allofs aber nicht verfallen. "Wenn mir jemand sagt, dass der Trainerwechsel von den Punkten her nichts gebracht, muss ich zustimmen. Aber ich denke schon, dass sich ein paar Dinge weiterentwickelt haben", sagte Allofs. Man habe "ein paar Dinge im Kopf, die wir verändern wollen. Die Winterpause ist die beste und einzige Möglichkeit dazu." Man wolle unter anderem "schauen, was wir auf dem Transfermarkt machen".

Ein Verkauf von Weltmeister Julian Draxler, der in München nicht mal im Kader stand, gilt als wahrscheinlich. "Wir haben ihn nicht zum Verkauf freigegeben und auch kein Preisschild umgehängt. Was sich geändert hat, ist unsere grundsätzliche Haltung. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wenn es ein Angebot gibt", sagte Allofs.

Es könnte sich aber auch in der Trainerfrage etwas ändern. Nach einem Bericht der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" hält der kriselnde Bundesligist weiterhin Kontakt zum früheren Hamburger Coach Bruno Labbadia, zum Portugiesen Paulo Sousa sowie dem Deutsch-Amerikaner David Wagner, der beim englischen Zweitligisten Huddersfield Town unter Vertrag steht.

(sid)
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