Franzose wird wohl Co-Trainer Sagnol als "Aufpasser" für Ancelotti?

München · Willy Sagnol soll beim FC Bayern Assistent von Trainer Carlo Ancelotti werden - auf Wunsch und als Kontrollorgan der Bosse. Seit einem halben Jahr war der Posten beim Rekordmeister vakant.

 Willy Sagnol während seiner Zeit bei Girondos Bordeaux

Willy Sagnol während seiner Zeit bei Girondos Bordeaux

Foto: afp, NT/EF

Es ist zu erwarten, dass bei Bayern München in der kommenden Saison wieder häufiger geflankt wird. Willy Sagnol, mehr als neun Jahre beim deutschen Fußball-Rekordmeister als personifizierte Halbfeldflanke aktiv, kehrt offenbar an die Isar zurück - als Assistent von Chefcoach Carlo Ancelotti. Das berichtet die Sport Bild. Demnach erhält der 40-Jährige, der zuletzt bis März 2016 als Trainer bei Girondins Bordeaux tätig war, zunächst einen Einjahresvertrag.

Der frühere französische Nationalspieler, mit den Bayern 2001 Champions-League-Sieger und von den Fans verehrt ("Willyyy"), hatte Kontakte zum Klub in dieser Frage zuletzt dementiert. Laut Sport Bild befindet er sich nun jedoch auf dem Weg nach Vancouver, um Ancelotti in dessen zweiter Wahlheimat Kanada zu Gesprächen zu treffen.

Der Posten des Assistenten ist vakant, seit Paul Clement vor einem halben Jahr zu Swansea City in die englische Premier League wechselte. Ancelotti setzte seither verstärkt auf seinen Sohn Davide. Im langjährigen Münchner Hermann Gerland ist ihm mit der abgelaufenen Saison außerdem ein weiterer Zuarbeiter abhanden gekommen - Gerland wird Leiter des neuen Nachwuchsleistungszentrums des FC Bayern.

Mit Sagnol, der in Frankreich auch als Trainer der U20 und U21 sowie Teammanager der Nationalteams tätig war, bekäme Ancelotti nach Gerland erneut einen Mann an die Seite gestellt, der eng mit der Klubführung verbunden ist. Sagnol könne eine Art "Aufpasser für Ancelotti" sein, schrieb die Welt. Vor allem Präsident Uli Hoeneß schätzt Sagnol, der Deutsch, Spanisch, Englisch und, ganz wichtig, Italienisch spricht, als kritischen Geist.

Als solcher hatte er sich unlängst sogar seine Bayern vorgeknöpft. "Ich sehe heute bei Bayern ein großes Problem: Welche Kultur hat dieser Verein, welche Identität? Pep Guardiola setzte drei Jahre die jungen Spieler immer wieder ein, Ancelotti setzt nur auf die erfahrenen Profis", sagte er - und nahm damit Hoeneß' Kritik an Ancelotti vorweg.

Diesen schätzt Sagnol jedoch sehr, wie er der Sport Bild sagte: "Von Ancelotti kann jeder junge Trainer sehr viel lernen, schließlich hat er große Erfahrungen aus allen Topligen. Das macht ihn zu einem der besten Professoren im Fußball." Er habe den Italiener zudem schon kennengelernt und wisse, "dass er nicht nur ein großer Trainer ist, sondern auch ein toller Mensch".

(sid)
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