Portrait Das Leben von Gerd Müller
Wir stellen Fußball-Legende Gerd Müller vor.
Müller wurde am 3. November 1945 in Nördlingen geboren (gestorben am 15. August 2021).
Nach seiner Jugendzeit beim TSV Nördlingen, wo er als 17-Jähriger 180 der insgesamt 204 Treffer erzielte, wurde der TSV 1860 München auf den Stürmer aufmerksam. Allerdings waren die Bayern schneller und legten Müller eine Stunde vor dem Stadtrivalen einen Vertrag vor. Weil sich Müller bei den "Löwen" kaum Chancen auf Einsätze ausrechnete, unterschrieb er bei den Bayern. Für den Verein ein Glücksfall.
Sein erster Trainer bei den Bayern, Zlatko Cajkovski, war allerdings anfangs wenig angetan und nannte den Angreifer wegen seiner Figur "kleines, dickes Müller". In seiner ersten Saison für die Bayern erzielte Müller in der Regionalliga Süd in 26 Partien 33 Tore. In der Aufstiegsrunde schoss Müller die Bayern mit sechs Toren in die Bundesliga.
Am 14. August 1965 absolvierte Müller sein erstes Spiel in der Bundesliga. Die Bayern avancierten zur besten Mannschaft in Deutschland – auch dank Müller, der in insgesamt 427 Bundesligaspielen 365 Tore erzielte. Noch heute ist er damit Rekordtorschütze, und zwar mit Abstand.
Insgesamt vier deutsche Meisterschaften feierte Müller mit den Bayern (196, 1972, 1973, 1974). Hinzu kommen vier Erfolge im DFB-Pokal (1966, 1967, 1969, 1971). Torschützenkönig wurde Müller gleich siebenmal (1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1974, 1978). 1972 erzielte Müller sage und schreibe 40 Tore.
1970 wurde der Stürmer zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
Auch in der Nationalmannschaft traf Müller, wie er wollte. 68 Tore in 62 Länderspielen stehen auf seinem Konto. Eine unfassbare Quote. Auch dank Müller wurde Deutschland 1972 Europameister und zwei Jahre später sogar Weltmeister. 1970 wurde Müller mit zehn Treffern Torschützenkönig bei der WM.
Nach seinem letzten Spiel am 10. Februar 1979 wechselte Müller in die USA zu den Fort Lauderdale Strikers. Dort blieb er bis 1982 und beendete dann seine Karriere.
Währed seiner Zeit in den USA eröffnete Müller das Steak-Restaurant "Gerd Müllers Ambry". Weil allerdings die Kundschaft ausblieb, gab sich Müller dem Alkohol hin. 1984 kehrte er mit seiner Familie zurück nach München.
Anfang der 90er Jahre überredete Müller sein ehemaliger Teamkollege Uli Hoeneß zu einer Entziehungskur. Franz Beckenbauer vermittelte Müller einen Job beim FC Bayern, 1992 erwarb Müller die A-Trainerlizenz. Im Anschluss war er lange Zeit Co-Trainer der zweiten Mannschaft.
Im Oktober 2015 gaben die Bayern bekannt, dass Müller seit längerer Zeit an Alzheimer erkrankt ist.
Die Anteilnahme und Trauer war groß. „Es ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern. Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat - und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer tief betroffen.