Kommentar zur Verlegung des Ex-Bayern-Präsidenten Hoeneß, Haft und Herz

Meinung | Düsseldorf · Uli Hoeneß ist ein ganz besonderer Mensch – im Guten als Geschäftsmann und Wohltäter, im Schlechten als Steuerhinterzieher. Gleichgültig lassen sein Charakter, sein Fall, die Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis kaum jemanden.

So sieht es im Hoeneß-Gefängnis aus
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Uli Hoeneß ist ein ganz besonderer Mensch — im Guten als Geschäftsmann und Wohltäter, im Schlechten als Steuerhinterzieher. Gleichgültig lassen sein Charakter, sein Fall, die Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis kaum jemanden.

Selbst die jüngsten Krankheitsnachrichten — wiewohl naturgemäß höchstpersönlicher Natur — gebären extreme Urteile: Hier diejenigen, die unterstellen, es werde ein prominenter Häftling über den Umweg des Krankenstatus' auf den baldigen Freigang vorbereitet, dort diejenigen, die schon immer der Meinung waren, ein guter Mensch in seinem dunklen Drang gehöre mit Geld bestraft, aber nicht mit gewöhnlichen Verbrechern hinter Gitter.

Man sollte sich darauf verständigen: Hoeneß ist nicht gesund, was zuletzt auch internistischen Laien auffallen musste. Und wenn der 62-Jährige ein Fall für die Kardiologie ist, gehört er nicht hinter Gitter, sondern zwecks Diagnose und Therapie in ein Klinik-Herzlabor. Die Sehnsucht nach Sühne kann ja wohl nicht so weit gehen, dass man den Gefährdeten einem nicht spezialisierten Anstaltsarzt überlässt.

(RP)
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