Torjäger-Millionen auf der Bank Ciro Immobile: Noch nicht im BVB-Modus

Ciro Immobile kam im vergangenen Sommer zu Borussia Dortmund und sollte Robert Lewandowski ersetzen. Doch davon ist der Italiener derzeit noch ein Stück weit entfernt.

Ciro Immobile schießt Borussia Dortmund zum Gruppensieg
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Immobile schießt BVB zum Gruppensieg

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Foto: dpa, mb jai

Sicherlich wird bei der Rückkehr von Ciro Immobile nach Turin ein wenig Wehmut mitgereist sein. Diesmal war das Ziel des italienischen Fußball-Nationalspielers in Diensten von Borussia Dortmund jedoch das Juventus-Stadion, rund acht Kilometer nördlich vom Olympia-Stadion entfernt, wo er zuletzt bis zum Sommer vergangenen Jahres in der Serie A für den Lokalrivalen FC Turin äußerst effektiv auf Torjagd ging.

Als der 18,5 Millionen Euro teure Stürmer als Ersatz für den zu Bayern München abgewanderten Robert Lewandowski mit der Referenz eines Torschützenkönigs (22 Treffer) zu den Schwarz-Gelben kam, ließ er keinen Zweifel an seinem Selbstbewusstsein und seinen Zielen. "Robert Lewandowski ist ein großer Spieler, aber das ist Vergangenheit. Ich bin die Gegenwart", ließ Immobile wissen.

Inzwischen ist die Euphorie verflogen. In den bisherigen acht Monaten bei seinem neuen Arbeitgeber hat der 25-Jährige den Schalter für den Bundesliga- und BVB-Modus noch nicht gefunden. Zudem erschwerte die sportliche Krise der Borussia seine Integration erheblich.

Die Folge: Für Immobile stehen in bisher 15 Liga-Spielen mit durchschnittlich 55,6 Minuten Einsatzzeit lediglich drei Tore und eine Chancenverwertung von 13 Prozent in der Statistik. Lediglich in der Champions League, in der er in seiner Zeit bei Juve (2009 bis 2010) einmal zum Einsatz kam, stimmte die Ausbeute mit vier Treffern in fünf Gruppenspielen.

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Trainer Jürgen Klopp ist nach wie vor von seinem "Krieger", wie er ihn einst nannte, überzeugt, wenngleich für Immobile im Moment kein Weg an Pierre-Emerick Aubameyang vorbeigeht. Denn der Gabuner trifft derzeit im harmonischen Miteinander mit Marco Reus in regelmäßiger Beständigkeit.

Für Irritationen sorgte am Wochenende ein Interview in einem zur großen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport gehörenden Magazin SportWeek, in dem sich Immobile über die mangelnde Integration in der BVB-Mannschaft beklagt haben soll. Doch der Blondschopf stellte auf Facebook umgehend klar: "Die Übersetzung der deutschen Zeitungen ist richtig, aber berücksichtigt nicht den 'informellen' und 'leichten' Ton des Interviews."

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Er habe nie den Klub und die Partner kritisiert, sondern einfach erzählt über die kulturellen Unterschiede, die in seinen ersten Monaten in Deutschland zu einigen Schwierigkeiten geführt hätten. Aber Immobile fügte sogleich an, dass er nicht an eine Rückkehr nach Italien denke. "Ich habe einen Weg eingeschlagen und werde ihn bis zum Ende gehen. Ich würde mich wieder für die Borussia entscheiden", ließ der WM-Teilnehmer wissen.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke verweist stets auf die Startprobleme von Lewandowski beim BVB, bevor der Pole sich in den Fokus schoss und hegt Zuversicht auf einen starkten Immobile in einer wiedererstarkten Borussia.

(sid)
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