Weltmeister will zu den Bayern BVB-Fans empfangen Hummels mit gellendem Pfeifkonzert

Dortmund · Weltmeister Mats Hummels hat in seinem ersten Spiel für Borussia Dortmund nach dem verkündeten Wechselwunsch zu Bayern München wie erwartet ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen müssen.

Borussia Dortmund: Pfiffe und Plakate gegen Hummels
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Pfiffe und Plakate gegen Hummels

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Foto: dpa, bt hpl

Bei der Mannschaftsaufstellung durch Stadionsprecher Norbert Dickel war der Name des 27-Jährigen nicht zu hören. Auf das obligatorische "Mit der Nummer 15: Mats" folgten nur Pfiffe. Auch bei seinen ersten Ballkontakten wurden Hummels ausgepfiffen.

Schmähplakate waren in der Dortmunder Arena jedoch kaum zu sehen. Lediglich ein dreiteiliger Banner in der Südkurve forderte mit den Worten: "Der Kapitän geht als Erster von Bord, am besten sofort", dass Hummels in dieser Saison nicht mehr für den BVB eingesetzt werden soll.

Als Hummels um 14.52 Uhr den Rasen betrat, durfte er sogar leise hoffen, normal empfangen zu werden. Geschützt von lauter Einmarschmusik und seinen Kollegen, die ihn in die Mitte nahmen, klatschte er kurz in Richtung Südkurve und vertiefte sich dann in sein Aufwärmprogramm. Beim Torschuss-Training traf ihn dann erstmals der Bannstrahl der Fans, die seine beiden Versuche mit lauten Pfiffen begleiteten. Hummels drehte sich um und lief als erster Dortmunder zurück in die Kabine.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stellte klare Bedingungen für einen möglichen Transfer von Hummels zu Bayern München. "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Die Vorstellungen realisieren sich zu 100 Prozent oder es gibt keinen Transfer", sagte der 56-Jährige vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg bei Sky.

Weiter führte er aus: "Wir sind mit den Bayern in Kontakt, das kann ich sagen. Ich gehe davon aus, dass es relativ schnell eine Klärung gibt. Mats ist unser Spieler, das sollten alle respektieren." Der BVB-Profi habe nur einen Wunsch geäußert und nichts anderes, so der Dortmunder Klub-Chef. Watzke: "Ob dieser Wunsch dann realisiert wird, das werden wir dann mal schauen."

Der Borussia-Boss machte aber auch klar: " Nichtsdestotrotz hätten wir es natürlich lieber, dass er hier spielt. Die Chance, dass er hier spielt, ist nicht so klein, wie viele glauben. Aber sie ist auch nicht extrem groß. Wir werden mit Bayern München Gespräche führen. Ich habe da allerdings relativ klare Vorstellungen."

Nicht gut angekommen waren in Dortmund die Äußerungen von Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Freitag. "Ich weiß auch nicht genau, wie Mats jetzt mit der Situation umgeht. Was da gestern aus München gekommen ist, das fand ich auch ein bisschen komisch", äußerte Watzke, "es ist sicherlich eine schwierige Gemengelage aktuell. Ich fand es nicht gut. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."

Hoeneß hatte betont: "Ich meine: Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen."

(seeg/sid)
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