Verpatzte Generalprobe gegen Fortuna BVB hat wenig Grund zu Optimismus

Borussia Dortmund absolvierte seinen letzten Test vor dem Start der Bundesliga-Rückrunde beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf mit ein wenig Licht, aber auch viel Schatten.

Testspiel: Fortuna - Borussia Dortmund
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Foto: Falk Janning

Optimismus klingt anders. Jürgen Klopp kommentierte die ernüchternde Generalprobe der Dortmunder Borussen für den Abstiegskampf auf seine Art. "Wir sind nicht Aladin mit der Wunderlampe - zweimal reiben, und dann schießen wir alle Gegner aus dem Stadion", so der Trainer des deutschen Vizemeisters nach dem 1:1 (0:1) im letzten Testspiel beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.

Bedenken mit Blick auf den Rückrundenstart der Tabellen-17. am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) beim Dritten Bayer Leverkusen ließ Klopp erst gar nicht zu. "Wir haben große Umfänge trainiert, da es ist klar, dass in den Testspielen die Frische fehlt." Allerdings dürften dem 47-Jährigen eine Defensiv-Blackouts seiner Truppe nicht entgangen sein. "Zweimal haben wir uns in eine total blöde Situation gebracht", gab Klopp zu.

Es war zwei Situationen, die an die "beschissenste Vorrunde unseres Lebens" (Klopp) erinnerten. Aus dem Nichts gelang der Fortuna mit gütiger Mithilfe von Weltmeister Mats Hummels sogar der Führungstreffer durch Joel Pohjanpalo (41.). "Das war ein kapitaler Bock - und die Sicherheit geht wieder stückweise flöten", sagte Sportdirektor Michael Zorc mit besorgter Miene.

Zumindest habe die Borussia schon einmal ihre Zweitliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt, spotteten Fortuna-Fans. Hummels konnte darüber nicht lachen. Seine Körpersprache sprach Bände, als er sich den Medien stellte. Licht und Schatten hatte der BVB-Kapitän ausgemacht. "Wir haben auf jeden Fall noch einiges zu verbessern", erklärte der Innenverteidiger. Aber Rückschlüsse könne man erst in einer Woche ziehen.

Er selbst fühle sich derzeit im Welten besser als in jedem Spiel der Hinrunde, meinte der 26-Jährige. Das sei aber noch keine Garantie dafür dass er so spiele, wie er es von sich erwarten würde, aber eine Grundlage dafür. In Düsseldorf sahen in die Fans noch Welten von seinen eigenen Ansprüchen entfernt.

Das Positivste an der Vorstellung, in der Jakub Blaszczykowski per Foulelfmeter (81.) zumindest der Ausgleich gelang, war das Comeback von Henrich Mchitarjan nach vierwöchiger Verletzungspause und auch von Kevin Großkreutz. Dafür humpelte Ilkay Gündogan nach 30 Minuten vom Feld und rieb sich den Oberschenkel. Dazu Klopp: "Die Auswechselung war nur eine Vorsichtsmaßnahme."

Eigentlich hatte sich das BVB-Lazarett bis auf Sven Bender (Meniskus-OP) und Sebastian Kehl (Schulterverletzung) gelichtet, doch über die Startelf in Leverkusen darf weiter nur spekuliert werden, zumal auch in der Offensive weiterhin Konsequenz und Glück fehlten.

Als einziger Lichtblick präsentierte sich Neuzugang Kevin Kampl. Er arbeitete defensiv, kurbelte das Spiel an und tauchte mehrfach vielversprechend im Strafraum des Gegners auf. "Ich bin gut aufgenommen worden beim BVB. Das ist wichtig für mich, um zu funktionieren. Ich fühle mich wohl in der Truppe", versicherte der 12 Millionen teure Mittelfeldspieler vom österreichischen Meister RB Salzburg.

Kampl dürfte jedoch für die erste Elf in Leverkusen gesetzt sein. "Ich hoffe, das wir dort besser starten als im Hinspiel", meinte Hummels in Erinnerung an das folgenschwere 0:2 beim Saisonstart. In Leverkusen habe der BVB zuletzt immer gute Spiele gemacht, ergänzte der Innenverteidiger: "Ich hoffe, das können wir wiederholen."

(sid)
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