Vor Start der Rückrunde Klopp hofft auf Besserung und die Treue der BVB-Stars

Köln · Vizemeister Borussia Dortmund will in der Rückrunde der Bundesliga die verkorkste Hinrunde vergessen machen und vom vorletzten Tabellenplatz zur Aufholjagd blasen. Auch wenn es klappen sollte: Personelle Konsequenzen könnte es geben.

 Will den BVB vom Abstiegsplatz wegführen: Jürgen Klopp.

Will den BVB vom Abstiegsplatz wegführen: Jürgen Klopp.

Foto: dpa, rwe nic

Nach Borussia Dortmunds Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz brennen die Westfalen auf Wiedergutmachung in der zweiten Saisonhälfte. Doch fünf Tage vor dem Rückrunden-Start am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) bei Bayer Leverkusen schürte ausgerechnet Kapitän Mats Hummels durch die Vermeidung eines Treuebekenntnisses für unnötige Unruhe bei den Westfalen. Das Kontrastprogramm dazu lieferte Trainer Jürgen Klopp durch geradezu unerschütterliche Zuversicht.

"Wir sind nicht naiv optimistisch und wissen, dass die Drucksituationen nicht weniger werden. Aber wir sehen unsere Perspektive und wissen: Wir können das regeln", unterstrich Klopp im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" seine Überzeugung vom Klassenerhalt.

Selbst bei einem versöhnlichen Saisonabschluss würde die laufende Spielzeit "einen ungewollten Erinnerungswert" behalten. "Die Vorrunde auf Platz 17 zu beenden, fühlt sich an, wie sich Urlaub auf einem Nagelbrett anfühlen muss", meinte Klopp.

Trainer-Wechsel hätte Klopp akzeptiert

Der 47-Jährige hätte im Laufe der verkorksten Hinrunde eine Entscheidung der BVB-Führung für einen Trainer-Wechsel akzeptiert, zumal auch bei ihm selbst "natürlich Zweifel aufkamen" und er sich "bestimmt nicht für unfehlbar" halte.

Allerdings sieht sich Klopp immer noch als richtigen Trainer der Schwarz-Gelben. Entsprechend hätte der frühere Meister-Coach im Falle seiner Entlassung "nicht geglaubt, dass es richtig gewesen wäre", und wenn den Borussen der Klassenerhalt gelinge, "dann ist dieses Trainer-Team natürlich auch das richtige, um weitere Schritte für die Zukunft einzuleiten".

Bleiben die Leistungsträger?

Hinsichtlich der Personalplanungen für die Zukunft bereitet Klopp die Gefahr einer Saison ohne Champions League mit Blick auf Leistungsträger wie Hummels sowie die Nationalspieler Marco Reus und Ilkay Gündogan wenig Sorgen: "Ich habe ein positives Gefühl, dass die Spieler, über die wir sprechen, auch noch ein bisschen bleiben werden."

Wenn Klopp sich da aber nicht täuscht: Weltmeister Hummels jedenfalls mochte sich in einem Interview mit der Bild-Zeitung partout nicht festlegen, auch ohne eine Europacup-Qualifikation seines Teams in der nächsten Saison weiter für die Borussia spielen zu wollen.

"Ich werde es halten, wie ich es seit sieben Jahren tue. Ich werde alles auf mich zukommen lassen und freue mich einfach nur auf den Start in Leverkusen und die Rückrunde. Alles andere blende ich aus", sagte der laut Klopp in der Hinrunde von den physischen Auswirkungen der WM besonders betroffene Innenverteidiger. Loyalität klingt, auch vor dem Hintergrund eines bis 2017 laufenden Vertrages, sicherlich anders.

"Nach den ersten drei Spielen wissen wir, wo die Reise hingeht"

Hummels lenkte den Fokus denn auch lieber von seinen persönlichen Interessen auf die Rückrunden-Ziele seines Klubs. "Wir starten mit einer englischen Woche. Nach den ersten drei Spielen wissen wir, wo die Reise hingeht", meinte der 26-Jährige mit Blick auf das Auftaktprogramm mit den Spielen in Leverkusen, gegen den FC Augsburg und beim SC Freiburg.

Den für Dortmund ungewohnten Druck im Tabellenkeller fürchtet Hummels nicht: "Im Champions-League-Finale, im Pokalfinale oder im Spiel, in dem du Meister werden kannst, stehst du auch brutal unter Druck. Es geht im Abstiegskampf nur um was anderes. Diese Drucksituationen ziehen sich durch die komplette Karriere."

(sid)
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