Borussia Dortmund Der BVB kommt nicht zur Ruhe

Dortmund · Weder sportlich noch im Umfeld läuft es derzeit bei Borussia Dortmund nach Plan. 1:2 in der Fußball-Bundesliga in Darmstadt, 0:1 bei Benfica Lissabon im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League. Dazu kommt die Unruhe rund um die Fans.

Dortmund - Lissabon: Pierre-Emerick Aubameyang vergibt Elfmeter kläglich
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Aubameyang vergibt Elfmeter kläglich

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Foto: dpa, hpl

Viele der insgesamt 3300 BVB-Fans hatten am Dienstag in Lissabon bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit außerhalb des Stadions ausharren müssen. Die Polizei kontrollierte äußerst penibel, nachdem vier Anhänger wegen des Mitführens von Pyrotechnik festgenommen worden waren. Zudem gab es offensichtlich größere Probleme mit der elektronischen Einlasskontrolle. Augenzeugen berichten von wahllosen Schlägen der Polizei mit Gummiknüppeln, die BVB-Fanabteilung twitterte: "Es tut uns unfassbar leid für all diejenigen, die die Einlasssituation im Stadion durchleben mussten. Es ist für alle vor Ort sichtbar gewesen, dass ohne die Ruhe und Geduld der BVB-Fans mit Sicherheit noch Schlimmeres hätte passieren können."

Zudem hat sich die Sperrung der Südtribüne im Dortmunder Stadion möglicherweise auf den Spielbetrieb in der Regionalliga West ausgewirkt. Wie der Westdeutsche Fußballverband mitteilte, wurde die für Samstag geplante Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und der U23 von Borussia Dortmund "aus sicherheitstechnischen Gründen abgesetzt". Wegen einer Rede des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim, seien "einige Sicherheitskräfte gebunden".

Dortmunder Fans hatten angekündigt, zahlreich die zweite Mannschaft unterstützen zu wollen. Am Montag hatte der BVB das DFB-Urteil akzeptiert, die Südtribüne, die etwa 25.000 Zuschauer fasst, aufgrund der Schmäh-Plakate bei der Partie gegen Leipzig, für ein Spiel zu sperren.

Unklarheit herrscht über das Vorgehen gegen 88 Dortmunder Hooligans, die auf dem Weg nach Darmstadt am vergangenen Samstag mit Pyrotechnik, Sturmhauben und Kampfsporthandschuhen festgenommen worden waren. Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze empfiehlt bundesweite Stadionverbote. Borussia stimmt zu. "Die Idee der Dortmunder ist gut, droht aber an den Strukturen zu scheitern. Denn wir liefern Daten natürlich nur an Behörden, nicht an Vereine", sagte Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei der "Welt".

(erer)
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