Trainersuche bei Borussia Dortmund Favre und Rose sind beim BVB im Gespräch

Dortmund · Die Personalplanungen bei Borussia Dortmund schreiten voran, doch der richtige Trainer für die kommende Saison wird weiterhin gesucht. Peter Stöger hat nach dem verheerenden 0:6 in München keine Zukunft beim BVB. Es gibt schon Gerüchte um Stögers Nachfolger.

Heuert Lucien Favre im Sommer beim BVB an?

Heuert Lucien Favre im Sommer beim BVB an?

Foto: afp, CHN

Wenn Sportdirektor Michael Zorc aus seinem Büro am Rheinlanddamm blickt, kann er die Bauarbeiten an der altehrwürdigen Dortmunder Westfalenhalle beobachten. Doch der 55-Jährige hat an seinem eigenen Arbeitsplatz noch genügend Baustellen, die es in den kommenden Wochen zu beheben gilt. Über allem steht dabei die Trainersuche von Borussia Dortmund.

Denn Peter Stöger wird aller Voraussicht nach in der nächsten Saison nicht mehr an der Seitenlinie stehen. "Klar ist, dass es zum jetzigen Zeitpunkt schwierig ist, eine Bewertung und eine Einschätzung abzugeben", sagte Stöger der "Bild", nach deren Informationen eine Trennung schon beschlossene Sache sein soll. Noch im April wird es laut Zorc eine offizielle Entscheidung geben.

Als Nachfolger steht der ehemalige Bundesliga-Trainer Lucien Favre vom französischen Erstligisten OGC Nizza hoch im Kurs. Die BVB-Bosse wollten den 60-Jährigen schon vor dieser Saison verpflichten, damals verweigerte Nizza ihm jedoch die Freigabe. Dank einer Ausstiegsklausel könnte Favre die Franzosen nach dieser Saison für eine Fixsumme zwischen drei und fünf Millionen Euro verlassen. Auch Marco Rose, der die Westfalen mit Red Bull Salzburg aus dem Achtelfinale der Europa League warf, soll weit oben auf der Wunschliste von Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stehen.

In anderen Personalfragen haben die Dortmunder bereits an entscheidenden Stellschrauben gedreht. In Sebastian Kehl (38) soll eine Identifikationsfigur des Vereins Leiter der Lizenzspielermannschaft werden. Nach kicker-Informationen könnte er 2021 Michael Zorc beerben, sollte dieser seinen Posten als Sportdirektor nach dann 23 Jahren aufgeben.

Input von außen kommt ab der nächsten Spielzeit von Matthias Sammer, der als externer Berater des Vereins fungieren wird. "Wir haben beschlossen, uns von der Struktur her neu auszurichten", erklärte Zorc im ZDF. Sammer hat mit dem BVB drei Meisterschaften (1995 und 1996 als Spieler, 2002 als Trainer) gefeiert und die Champions League sowie den Weltpokal (beides 1997) gewonnen.

In seiner Zeit als Sportvorstand bei Bayern München war der 50-Jährige dafür bekannt, auch nach Siegen hart mit der Mannschaft ins Gericht zu gehen. Ähnliches verspricht man sich auch beim BVB, wo den Spielern die Lustlos-Einstellung und der "Beamten-Fußball" ausgetrieben werden soll.

Ob auch innerhalb der Mannschaft ein größerer Umbruch bevorsteht, bleibt abzuwarten. Klar ist einerseits, dass die Borussen noch immer viele Spieler in den eigenen Reihen haben, die ihre Klasse in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt haben. Doch die letzten Auftritte haben andererseits auch offenbart, dass Führungspersönlichkeiten wie Mats Hummels oder einst Kehl nicht nur in der Geschäftsstelle, sondern auch auf dem Platz dringend benötigt werden.

Dort müssen die Profis dafür sorgen, dass das einzig verbliebene Saisonziel, die Qualifikation für die Champions League, realisiert wird. Unterdessen arbeiten Zorc und Watzke weiter an der Baustelle BVB. Abgeschlossen ist die Aufgabe aber erst, wenn der neue Trainer in der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt hat.

(sid)
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