Bartra spricht über Attacke auf Mannschaftsbus "Die längsten und härtesten Minuten meines Lebens"

Dortmund · Marc Bartra hat den Bombenanschlag auf den Bus von Bundesligist Borussia Dortmund als "die längsten und härtesten Minuten meines Lebens" wahrgenommen. Bei Instagram gibt Bartra einen Einblick in sein Seelenleben.

 Mit diesem Bild meldete sich Marc Bartra nach dem Anschlag auf den BVB-Bus in den sozialen Netzwerken an die Fans.

Mit diesem Bild meldete sich Marc Bartra nach dem Anschlag auf den BVB-Bus in den sozialen Netzwerken an die Fans.

Foto: dpa, vge

"Die Schmerzen, die Panik und die Ungewissheit, nicht zu wissen, was vor sich ging oder wie lange es dauern würde — das waren die längsten und härtesten Minuten meines Lebens", beschrieb der einzige durch das Attentat verletzte BVB-Profi am Freitag im sozialen Netzwerk Instagram seine Empfindungen.

Bartra hatte bei den drei Explosionen am Dienstagabend einen Bruch der Speiche am Handgelenk sowie mehrere Armverletzungen durch Glassplitter erlitten. Der 26-jährige Spanier war nur wenige Stunden nach dem Anschlag operiert worden. Seitens der Behörden galt Bartra nach dem Anschlag als "schwer verletzt". Ein Zeitpunkt seiner Rückkehr ins Team der Westfalen steht noch nicht fest.

In seinem Posting drei Tage nach den Schreckensmomenten beim Anschlag drückte Bartra ausdrücklich seine Hoffnung auf eine Zukunft ohne Konflikte und Gewalt aus: "Das Einzige, worum ich bitte, das Einzige ist, dass wir alle in Frieden leben und die Kriege hinter uns lassen."

Hasenhüttl: "Hätte nicht coachen können"

Trainer Ralph Hasenhüttl vom Bundesligisten RB Leipzig hätte nach dem Bombenanschlag auf den BVB-Mannschaftsbus nicht mit seinem Kollegen Thomas Tuchel tauschen wollen. "Ich weiß nicht, ob ich das Spiel als Trainer überhaupt hätte coachen können. Da ist vorher einiges vorgefallen, was man nicht so einfach wegstecken kann", sagte Hasenhüttl im Rückblick auf das Champions-League-Spiel des BVB gegen den AS Monaco (2:3).

Der Österreicher zeigte sich einen Tag vor Leipzigs Begegnung mit dem SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/Live-Ticker) sichtlich bewegt von den Vorfällen am Dienstag. "Der Schock war natürlich groß. Man fühlt sofort mit den Leuten, die das miterleben müssen", sagte Hasenhüttl: "Das hat schon eine Dimension, die man sich vorher nicht vorstellen konnte. Das ist schon ein Moment, wo man sieht, wie nah das sein kann."

Hasenhüttl betonte jedoch auch, dass man sich von solch schrecklichen Ereignissen nicht langfristig erschüttern lassen sollte. "Die Konsequenz muss sein, dass man versucht, die Angst wieder wegzuschieben", sagte der 49-Jährige, der jedoch ergänzte: "Das ist etwas, das einem sehr nahe geht."

Die Leipziger selbst erlebten beim Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen in dieser Saison einen allerdings recht harmlosen Angriff auf ihren Bus, als Fans des Gegners sie mit drei Farbbeuteln attackierten. "Den haben wir aber kommen sehen. Ich habe das damals recht spaßig kommentiert, das fällt jetzt weg, weil das in Dortmund eine ganz andere Dimension hat", sagte Hasenhüttl: "Wenn wir das nächste Mal gemeinsam in den Bus steigen, werden wir uns sicher auch unsere Gedanken machen."

(sid)
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