BVB-Pechvogel Reus fällt mit Kreuzband-Teilriss mehrere Monate aus

Dortmund · Marco Reus wird Borussia Dortmund wiederum mehrere Monate fehlen. Im DFB-Pokalfinale am vergangenen Samstag erlitt der 27-Jährige einen Teilriss des hinteren Kreuzbandes.

Borussia Dortmund: Marco Reus verletzt sich schon wieder
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Reus verletzt sich schon wieder

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Foto: dpa, jai

Wieder das Pokalfinale, wieder eine schwere Verletzung: Marco Reus bleibt der Unglücksrabe unter den deutschen Spitzenfußballern. Der Nationalspieler von Borussia Dortmund hat während des Triumphes über Eintracht Frankfurt (2:1) den befürchteten Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie erlitten, er wird erneut mehrere Monate ausfallen - wie im Vorjahr nach der Endspiel-Niederlage gegen Bayern München.

Die niederschmetternde Diagnose bestätigte der BVB am Montag, zwei Tage vor Reus' 28. Geburtstag. Und zwei Tage nach dem erlösenden ersten Titel seiner Karriere. "In den kommenden Tagen erfolgen weitere Untersuchungen, die Aufschluss über die notwendige Therapie geben werden", teilte der Verein knapp mit: "Borussia Dortmund wird vor diesem Hintergrund keine genauen Prognosen bezüglich einer möglichen Ausfallzeit abgeben. Der BVB wünscht seinem Pokalsieger eine möglichst rasche Genesung."

Für Marco Reus wiederholt sich Geschichte. Der Flügelstürmer hatte sich 2016 im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern 120 Minuten lang derart verausgabt, dass er monatelang wegen einer Schambeinentzündung ausfiel und die EM in Frankreich verpasste. Aus der BVB-Prognose "Comeback Mitte August" wurde letztlich November. Im März und April fehlte er erneut fünf Wochen aufgrund eines Muskelfaserrisses.

Danach spielte Reus sensationell auf. Denn: Ist der Kopf frei, tanzen seine Füße. Nachdem er zurückgekehrt war, erzielte er sagenhafte acht Tore, darunter in Mainz, in Frankfurt, in Mönchengladbach, gegen Hoffenheim und im Pokal-Halbfinale bei den Bayern. Alle waren das 1:0. Er ist ein Nussknacker, der beste "Dosenöffner" im deutschen Fußball. Jetzt muss er zum x-ten Mal in die quälenden Mühlen der Rehabilitation.

Am Samstag war Reus im Berliner Olympiastadion zur Halbzeit ausgewechselt worden. Er sprach von einem Stechen im Knie, "vielleicht habe ich ein bisschen Kreuzband", mutmaßte er: "Aber das nehme ich gerne in Kauf. Ich bin unmenschlich glücklich." In der Kabine hüpfte er sogar noch umher.

"Endlich, endlich" hatte er im neunten Jahr seiner Profikarriere seine erste Trophäe in der Hand gehalten. Nach dem Rückflug wurde er ins Krankenhaus zur Untersuchung gefahren, danach nahm er an der Siegesparade durch die Stadt teil.

Seine Verletzungshistorie ist bemerkenswert. Zeitweise schien es bereits, als sei der Körper von Marco Reus nicht für den Profifußball geschaffen. Die WM 2014 verpasste er nach einem Syndesmoseanriss, später quälten ihn Bänderrisse und Sprunggelenkprobleme. Auch die Adduktoren bereiteten ihm häufig Schmerzen.

Seine Confed-Cup-Teilnahme für diesen Sommer (17. Juni bis 2. Juli in Russland) sagte Reus nach Absprache mit Bundestrainer Joachim Löw ab, um sich in Ruhe auf die Bundesliga-Saison vorbereiten zu können. Diese Chance ist dahin. Mal wieder.

(sid)
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