Dortmund empfängt München Marco Reus ist wieder da

Dortmund · 2016 sollte das Jahr des Marco Reus werden. Endlich mal wollte Borussia Dortmunds Angreifer ohne Verletzungen über die Runden kommen, natürlich wollte er helfen, das Pokalfinale zu gewinnen. Und selbstverständlich träumte er von der Europameisterschaft.

Marco Reus – Gladbach-Retter, BVB-Held, verhinderter Weltmeister
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Das ist Marco Reus

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Foto: AP/Martin Meissner

"Ich werde versuchen, in jedem Spiel mein Maximum abzurufen", sagte er vor zwölf Monaten im Gespräch mit unserer Redaktion.

Es wurden nicht zu viele Spiele, in denen ihm das erlaubt war. Im Pokalfinale, das im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München verloren ging, wirkte er noch mit. Danach war er verletzt. Er verpasste die Europameisterschaft, und 2016 wurde so gar nicht sein Jahr. Doch 182 Tage nach dem Cup-Endspiel in Berlin kann er morgen sein Comeback in der Bundesliga geben. Reus ist wieder fit. BVB-Sportdirektor Michael Zorc hat sich im Training davon überzeugt. Er sagte: "Marco brennt." Der Gegner an diesem Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) im ehemaligen Westfalenstadion gibt allen Grund dazu: Es sind erneut die Bayern.

Reus könnte die Überraschung in der Startelf sein. Wahrscheinlich aber sitzt er zunächst mal auf der Ersatzbank. Sein Trainer Thomas Tuchel ist jedenfalls ganz sicher, dass er bereits wieder allerhöchsten Ansprüchen gerecht wird. Schon vor zwei Wochen erklärte er: "Es ist ein Genuss, ihn im Training zu sehen. Er ist in einer Topverfassung und auf bemerkenswertem spielerischen Niveau." Das bezeugen Besucher der vergangenen Trainingstage. Sie erlebten Reus völlig beschwerdefrei, beweglich, spielfreudig. Zuvor hatten ihn eine Schambeinverletzung und eine chronische Blessur der Adduktoren aus der Bahn geworfen.

Comeback-Versuche wurden immer wieder angekündigt und immer wieder verschoben. "Wir geben ihm alle Zeit der Welt", versicherte Tuchel. Es dauerte zumindest sehr lange, ehe gezieltes Stabilisationstraining die Beschwerden verscheuchte. In der Aufbauphase musste er sich gelegentlich zur Zuversicht zwingen. Dieses Spiel aber beherrscht er. Und er spielt es ganz pragmatisch. "Es bringt nichts, sich im Leben auf Negatives zu fixieren. Ich bin von Haus aus nicht der Typ, der Negatives lange mit sich herumschleppt", stellt er in seiner vorletzten Verletzungspause zum Jahreswechsel fest, "ich bin grundsätzlich ein Mensch, der auch nach Rückschlägen schnell wieder positiv denkt." Trotzdem hat Reus in den vergangenen Monaten bestimmt nicht jeden Tag fröhliche Lieder gesungen.

Das änderte sich allerdings, als der Ball wieder sein Trainingspartner wurde. Denn wenn er spielen kann, ist Reus glücklich. Das bleibt eine ganz einfache Gleichung. Deswegen darf man sich Marco Reus zurzeit als einen ziemlich glücklichen Menschen vorstellen. Er arbeitet nun zumindest an einem guten Ende des Jahres.

(pet)
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