Transferposse um Franzosen Dembélé und seine bockigen Vorgänger

Dortmund · Der Transferpoker um Dortmunds Ousmane Dembélé treibt immer seltsamere Blüten. Am Donnerstag fehlte der Franzose unentschuldigt beim Training. Er ist nicht der erste Spieler, der einen Abgang "provozieren" will.

Bundesliga: Diese Fußballer provozierten ihren Wechsel
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Foto: dpa, bt nic hak

Dicke Luft beim BVB: Jungstar Ousmane Dembélé will seinen Millionen-Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Barcelona offenbar mit einem Streik provozieren. Der 20-Jährige erschien am Donnerstag nicht zum Training und wurde daraufhin vorläufig vom Verein suspendiert und mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt. Zeitgleich bestätigten die Westfalen Gespräche mit Barca, diese hätten jedoch zu keinem Ergebnis geführt.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung muss Dembélé eine Geldstrafe im "unteren sechsstelligen Bereich" zahlen. Spanische Medien gehen derweil davon aus, dass der Transfer nur "eine Frage von Stunden" ist, wie die in Barcelona erscheinende Zeitung "Sport" am Freitag schrieb. Nach Angaben des Blattes hat Barcelona dem BVB eine Ablösesumme von 90 Millionen Euro plus Boni in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro für Dembélé geboten.

Dortmund hatte ein erstes Angebot des spanischen Klubs, der einen Nachfolger für den zu Paris Saint-Germain gewechselten Brasilianer Neymar sucht, zunächst abgelehnt. Watzke deutete an, dass ein Wechsel damit noch nicht vom Tisch ist: "Ein Thema ist nie durch, bis die Transferperiode zu Ende ist." Angeblich würde der BVB den wechselwilligen Spieler für eine Ablösesumme von 120 bis 150 Millionen Euro ziehen lassen.

Ob Dembélés Streik eine direkte Reaktion auf den Abbruch der Verhandlungen war, blieb zunächst offen. Die Antwort des BVB war jedenfalls eindeutig. Der Franzose habe sich "offenbar bewusst zu diesem Schritt entschieden", sagte Sportdirektor Michael Zorc über das unentschuldigte Fehlen. Dembélé sei "bis nach dem Pokalspiel am Wochenende vom Trainings- und Spiel-Betrieb suspendiert".

Angebot von Barcelona nicht genug für den BVB

Einen Gefallen wird sich Dembélé mit seinem harten Kurs kaum getan haben, zumal der Wechsel nach Barcelona zunächst geplatzt ist. Barca habe "ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen wirtschaftlichen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach", teilte der BVB mit.

Ein neues Angebot liege derzeit nicht vor, ließen die Dortmunder verlauten, deshalb sei "mit einem Transfer des Spielers zum FC Barcelona nicht zu rechnen" und dieser aktuell "nicht überwiegend wahrscheinlich." Dembélé halte sich indes weiter in Dortmund auf, betonte Zorc weiter. Zunächst hatte es Spekulationen gegeben, der Franzose sei bereits auf dem Weg nach Spanien.

Dembélé schon bei Stade Rennes auffällig

Ganz überraschend kommt Dembélés Reaktion indes nicht. Das Toptalent war schon 2015 in Rennes nach dem gescheiterten Wechsel zu RB Salzburg mit einem ähnlichen Verhalten aufgefallen. "Er wollte nicht mehr trainieren. Am 31. August schickte er eine SMS: 'Ich gehe nach Senegal, ich bin mit dem Fußball fertig, ihr kotzt mich an'," erzählte Mikaël Silvestre, Sportdirektor in Rennes, damals der L'Equipe.

(dbr)
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