Dortmunder Offensivfeuerwerk Aubameyang kündigte Dreierpack vor dem Spiel an

Dortmund · Dreifach-Torschütze Pierre-Emerick Aubameyang stahl ihm am Ende zwar die Show und den Ball, Marco Reus war dennoch der größte Gewinner beim Dortmunder Fußballfest. Vor kurzem noch als "Chancentod" verspottet, tankte der Nationalspieler mit zwei Toren und alter Stärke beim 5:1 (3:0)-Sieg des BVB gegen den FC Augsburg neues Selbstvertrauen.

Pierre-Emerick Aubameyang erzielt schon wieder einen Dreierpack
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Aubameyang erzielt schon wieder einen Dreierpack

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Foto: afp, oa/dg

"Ich habe mir nicht zu viele Gedanken gemacht. Es war eine Frage der Zeit, dass ich wieder treffe", sagte der Offensivstar, der mit seinem Doppelpack (21. und 33.) schon vor der Pause für die Entscheidung sorgte und seine Kritiker zum Schweigen brachte, bei Sky: "Im Fußball geht es so schnell. Ich bin schon länger dabei und weiß es einzuschätzen. Es kann nicht immer nur bergauf gehen."

Es lag allerdings nicht nur am wiedererstarkten Reus, dass der BVB seinen zweiten Tabellenplatz festigte und Augsburg noch tiefer in die Krise stieß. In den Schlussminuten übertrumpfte ihn noch Aubameyang, der seinen dritten Dreierpack der Saison schnürte (18./85./90.+1).

Tor-Gala mit Ankündigung

Mit Ankündigung: "Ich habe gestern mit meinem Bruder gewettet, dass ich drei Tore schieße", berichtete der Gabuner. Und weil es in letzter Minute klappte, schnappte er sich den Spielball - "für meinen kleinen Sohn".

Wenig Grund zur Freude hatten die Augsburger, die lediglich durch Raul Bobadilla (49.) zwischenzeitlich auf 1:3 verkürzten - allerdings aus Abseitsposition. Während die Dortmunder mit breiter Brust in das Pokalspiel am Mittwoch (19.00 Uhr/Sky) gegen den Zweitligisten SC Paderborn gehen, werden die Sorgen für das Schlusslicht immer größer.

"Die erste Halbzeit war ganz schlecht", befand Manager Stefan Reuter: "Da sind wir gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Dortmund hat uns nur hinterherlaufen lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gestochen, hatten die Chance, das 2:3 zu machen. Es war eine verdiente Niederlage." Trainer Markus Weinzierl bemängelte: "Wir haben zu viel zugeschaut. Aber in den nächsten Wochen kommen leichtere Gegner als Dortmund."

Die Borussen begannen die Partie vor 80.359 Zuschauern in der abermals ausverkauften Arena mit einem Elan und Tempo, dass man Schlimmes für die ohnehin verunsicherten Gäste befürchten musste. Schon nach 38 Sekunden rettete Augsburgs Ragnar Klawan im letzten Moment vor Aubameyang. Fast im Minutentakt kombinierte sich der BVB in den Strafraum der Schwaben, die ihr Tor in der turbulenten Anfangsphase mit Mann und Maus verteidigten. Angriffsversuche blieben indes Stückwerk.

Keine Reisemüdigkeit

Eine Bilderbuch-Kombination führte zur verdienten Dortmunder Führung, als Ilkay Gündogan Torjäger Aubameyang maßgerecht auflegte. Wenig später leistete Shinji Kagawa die nicht minder sehenswerte Vorarbeit für Reus, der den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte wuchtete und damit wieder eine weitere Portion Selbstvertrauen tankte.

Von Müdigkeit nach der strapaziösen 3500 Kilometer weiten Reise zum Europa-League-Auftritt am vergangenen Donnerstag bei FK Qäbälä (3:1) in Aserbaidschan war nichts zu spüren. Die Westfalen agierten wie aus einem Guss. Das 3:0 durch Reus nach einer Vorlage per Hackentrick von Kagawa lieferte einen weiteren eindrucksvollen Beweis.

Augsburg baute seinen unrühmlichen Liga-Rekord in der laufenden Saison auf neun Gegentore in der ersten halben Stunde aus. Folglich war schon früh klar, dass es in Dortmund nichts zu holen gab.

(can/ems/sid)
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