Anschlag vor Champions-League-Spiel Deshalb war im BVB-Bus kein Panzerglas verbaut

Düsseldorf · Die verstärkten Scheiben am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund haben am Dienstagabend möglicherweise Schlimmeres verhindert. Entgegen anderslautender Meldungen waren in dem Bus aber keine Scheiben aus Panzerglas verbaut.

 Die zerstörten Seitenscheiben des BVB-Busses.

Die zerstörten Seitenscheiben des BVB-Busses.

Foto: ap

Als sich Borussia Dortmund am Dienstagabend auf dem Weg zum Signal-Iduna-Park machte, kam es in der Nähe des Mannschaftsbusses zu drei Explosionen. Der Bus wurde an zwei Stellen stark beschädigt, Scheiben gingen zu Bruch. BVB-Profi Marc Bartra erlitt dabei einen Bruch der Speiche im rechten Handgelenk und diverse Fremdkörpereinsprengungen an der Hand und am Arm. Ein Polizist, der den Bus auf einem Motorrad begleitete, erlitt ein Knalltrauma. Ansonsten verlief der Anschlag glimpflich.

In den sozialen Medien wurde spekuliert, Panzerglas habe Schlimmeres verhindert. Das ist aber falsch. Vielmehr handelt es sich um ein Doppelscheiben-Sicherheitsglas, das in dem Bus verbaut war. "Die Busse können nicht mit Panzerglas ausgestattet werden, weil die Scheiben mit dem Nothammer einschlagbar sein müssen", sagte eine Sprecherin des Fahrzeugkonzerns MAN unserer Redaktion auf Anfrage. Im Falle eines Unfalls müssten die Fenster als Notausstiege nutzbar sein. Zudem müssten Rettungskräfte die Möglichkeit haben, in den Innenraum des Fahrzeugs zu kommen.

Die Mannschaftbusse entsprächen im Wesentlichen den sehr hohen Sicherheitsstandards moderner Reisebusse. Das betreffe sowohl die passive Sicherheit wie beispielsweise Überrollfestigkeit und moderne Gurtsysteme als auch die aktive Sicherheit zur Verhinderung von Unfällen, erklärte die Sprecherin.

(areh)
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