BVB empfängt Liverpool Heimkehrer Klopp: "Ich habe diesen Ort geliebt"

Dortmund · Bloß keine Sentimentalitäten! Bei der Rückkehr von Jürgen Klopp will sich Borussia Dortmund auf das Sportliche konzentrieren.

Dortmund - Liverpool
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Foto: dpa, bth nic axs

Romantik ist verboten, Sentimentalitäten sind unerwünscht. Beim Wiedersehen mit Meistertrainer Jürgen Klopp zwingt sich Borussia Dortmund in den Profi-Modus, um nicht in die Falle der Emotionen zu tappen. "Er will unsere Mannschaft und unsere Fans einlullen. Aber wir spielen nicht gegen unseren Freund Kloppo. Wir haben den Auftrag, Liverpool rauszufegen!", so forderte es Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke immer wieder in verschiedenen Versionen. Zweikampf statt Umarmung.

Und dennoch wird es selbstverständlich etwas Besonderes, wenn Klopp am Donnerstag (21.05 Uhr/Live-Ticker) als Trainer des FC Liverpool wieder auf der Bank im Signal Iduna Park sitzt - auf der "falschen" Seite. "Ich glaube nicht, dass ich große Gefühlsschwankungen haben werde. Es kann sogar sein, dass ich ganz normal jubele bei einem wichtigen Tor", sagte er während einer heillos überlaufenen Pressekonferenz.

Borussia Dortmund: Hans-Joachim Watzke begrüßt Rückkehrer Jürgen Klopp
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Watzke begrüßt Rückkehrer Klopp

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Seine Rückkehr wird ein Spektakel, da können alle Seiten beschwichtigen, wie sie wollen. "Kein Platz für Romantik": Die Vorgabe des Sportdirektors Michael Zorc ist nicht einfach umzusetzen. Übrigens auch nicht für Klopp.

"Das ganze Drumherum auszublenden, dürfte sehr schwer werden", sagt der Heimkehrer, der sieben Jahre lang so erfolgreich war und dem BVB den Stolz zurück gab. Er kennt ein Jahr nach seinem Abschied immer noch alles und jeden beim BVB: "Selbst die Parkplatzwächter. Das löst bei mir ein bisschen Stress aus, wie ich das handhaben soll."

Für den BVB besitzt er immer noch drei Dauerkarten, "mein Sohn nutzt sie und ist oft im Stadion", sagt Klopp, der betont: "Ich habe diesen Ort geliebt, ich habe dort einige der besten Momente meines Lebens erlebt. Aber ich hasse den Hype, den es in den zwei Spielen um meine Person geben wird."

Klopps Erfolge sind unvergessen, das weiß auch sein Nachfolger Thomas Tuchel. "Alles außer einem sehr, sehr warmen Empfang wäre eine große Überraschung. Niemand hat vergessen, was er hier geleistet hat. Was wir jetzt sind, sind wir auch, weil die Geschichte mit Jürgen vorher so war", sagte Tuchel.

Den Heimkehrer Klopp erwartet mediale Manndeckung ab der ersten Sekunde. Sport1 richtet eigens eine "Klopp-Cam" ein.

Dabei, sagt Klopp, habe BVB-Kapitän Mats Hummels es perfekt beschrieben: "Unsere gemeinsame Geschichte ist viel zu groß, als dass sie durch ein Spiel gestört werden könnte."

Beide Klubs verbindet, dass sie sich die Europa League zu eigen gemacht haben. Für den BVB bietet sie die Chance, auch den letzten Europapokal zu gewinnen, für Liverpool, Neunter in der Premier League, ist es der einzige Weg in die Champions League. "Wer sich durchsetzt, hat die große Chance, bis zum Finale zu gehen", sagt Watzke.

Die BVB-Fans sind zerrissen. Unter Tuchel läuft es hervorragend, dennoch war es Klopp, der Titel, Ansehen und den Überfall-Stil nach Dortmund brachte. "Wenn die Fans Kloppo bei seiner Rückkehr abfeiern, sollten sie das nach dem Spiel machen", fordert Watzke.

Die Stadt Dortmund begrüßt Klopp originell. An drei Fußgängerbrücken hängen schwarz-gelbe Banner. Die Aufschrift: "Lieber Jürgen Klopp, zu Hause auf'm Platz sind Auswärtsniederlagen am besten zu ertragen."

Die Aufstellungen:

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Bender, Hummels, Schmelzer - Castro, Weigl, Durm - Mchitarjan, Aubameyang, Reus

Liverpool: Mignolet - Clyne, Lovren, Sakho, Moreno - Henderson, Can - Milner, Lallana, Coutinho - Origi

(sid)
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