Englischer Reporter in der Deutsch-Falle Wird Klopp nun Fallschirmspringer?

Dortmund · Die Verkündung von Jürgen Klopps Abschied von Borussia Dortmund schlägt nicht nur in Deutschland hohe Wellen. Auch die internationale Presse berichtet prominent darüber. Der "Telegraph" schickte sogar einen Journalisten zur PK nach Dortmund.

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Foto: dpa, fg nic

Das Problem: Der Reporter ist weder besonders gut vorbereitet, noch versteht er besonders viel Deutsch. Das Resultat ist ein wenig informativer, aber dafür höchst unterhaltsamer Live-Bericht.

Für das Online-Portal der Zeitung bloggt Ben Bloom live von der PK aus dem Medienraum des Dortmunder Stadions. Nach zahlreichen Vorab-Informationen, die sich vor allem damit beschäftigen, bei welchem (möglicherweise englischen) Klub Klopp als nächstes aufschlagen könnte, legt der Journalist optimistisch los. "Klopp hat sich gerade hingesetzt, um mit den Medien zu sprechen..."

Doch schnell wird ihm das Dilemma bewusst. "Wir haben ein kleines Problem... sie sprechen Deutsch." Natürlich dürfte diese Erkenntnis für ihn keine Überraschung sein. Womit er möglicherweise nicht gerechnet hat, ist, dass es keinen Dolmetscher gibt. Und dass die Herren Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc, ihreszeichens Geschäftsführer und Sportdirektor, nicht gesondert vorgestellt werden. "Was ich heraushören kann, ist dass der Kerl, der grade spricht (Ich vermute, es ist der Geschäftsführer oder so), so klingt, als wäre jemand gestorben. Oh, er hat 'fantastisch' gesagt. Damit meint er wohl nicht Klopps Entscheidung, den Klub zu verlassen."

Und so geht es munter weiter. "Ich würde Ihnen gerne sagen, was Klopp sagt. Er sagt viel. Aber ich verstehe genau gar nichts. Also zeige ich ein Foto von ihm, wie er sich grade Wasser einschüttet." Während Bloom via Twitter zahlreiche Hinweise und sogar ein Video zum Deutschlernen erhält, bittet er seinen Deutschlehrer "Mr. Plow" um Entschuldigung. Und seine Leser. "Es tut mit leid, ich weiß, das ist höchst unprofessionell. Sagen Sie es nicht meinem Boss."

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Zumindest Worthäppchen kann der Engländer immer mal wieder aufschnappen. "Extrem", "Sport", und "Und". Die Vermutung, Klopp plane eine Karriere als Fallschirmspringer, liegt nahe. Wenig später ist auch schon alles vorbei — zur Überraschung des Reporters, der noch keine Frage stellen konnte. "Was? Sie haben sich bedankt und sind gegangen. Was mache ich denn jetzt??? Ich habe noch keinen einzigen Leser informiert."

Nachdem er dies dank der Übersetzung eines Kollegen doch noch getan hat, verabschiedet sich Bloom aus einem der "bizarrsten Blogs" seiner Karriere. "Nur die Zeit wird zeigen, ob die Person, die mir getwittert hat, ich werde morgen entlassen, Recht behalten wird." Unsere Prognose: Er bekommt noch eine Chance.

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