BVB-Fans schocken Sky-Moderator Klopp gegen Reif: "Der findet gar nichts mehr witzig"

Dresden · Der TV-Journalist Marcel Reif ist entsetzt über die jüngsten Attacken gegen ihn bei Spielen von Borussia Dortmund. Eine Mitschuld für den jüngsten Vorfall gab er BVB-Trainer Jürgen Klopp.

"Seit gestern hat das eine neue Qualität, seitdem habe ich ein anderes Gefühl", sagte Reif der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch zu den Vorfällen am Vorabend beim DFB-Pokalspiel in Dresden: "So einen Hass habe ich noch nicht gesehen." Der Sky-Reporter war unter anderem von einem Stadionbesucher mit einem Bier beworfen worden.

Marcel Reif hat gerade eine schöne Bierdusche bekommen. Nun muss der Arme sich unterm Regenschirm verstecken. pic.twitter.com/3j83ca2xAa

"Es geht nicht um den Bierbecher, damit kann ich leben", sagte der 65-jährige Fußball-Kommentator. Viel schlimmer seien die verbalen Attacken und Bedrohungen. "Das kann man so nicht mehr akzeptieren, das geht weit über jedes Maß hinaus", erklärte Reif: "Das kam aus der Dortmunder Ecke." BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verurteilte den Vorfall. "Das ist absolut nicht in Ordnung", sagte Watzke.

Reif gab auch BVB-Trainer Jürgen Klopp eine Mitschuld und sagte der "Bild": "Wenn man solche Sprüche macht, darf man sich nicht wundern, wenn so was passiert." Der Dortmunder Coach hatte auf eine Frage nach seiner Meinung zum Maskenjubel des Stürmers Pierre-Emerick Aubameyang im Derby geantwortet: "Ich fand den Jubel witzig. Der einzige, der ihn nicht witzig fand, war Marcel Reif. Aber der findet auch gar nichts mehr witzig."

Bereits am Samstag war er vor dem Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 bedroht worden. Stadionbesucher hatten auch an seinem Auto gerüttelt und auf das Dach geschlagen. Die Polizei musste eingreifen und half dem mehrfach ausgezeichneten TV-Journalisten aus der bedrohlichen Situation. "Das betrifft nicht nur mich, sondern auch die Kollegen", sagte Reif. "Da muss man Grenzen setzen, da ist auch der Verein gefragt", forderte der Reporter.

Reif arbeitete beim ZDF und bei RTL, ehe er zum inzwischen in Sky umbenannten Pay-TV-Sender Premiere wechselte. Er wurde unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

(dpa)
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