Unheimliches Verletzungspech Die Leidensgeschichte von Marco Reus

Paderborn/Dortmund · Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund fällt mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk bis Anfang nächsten Jahres aus.

Borussia Dortmund: Marco Reus verletzt sich erneut am Knöchel
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Reus verletzt sich erneut am Knöchel

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Marvin Bakalorz ist 84 Mal für die Zweitvertretung von Borussia Dortmund aufgelaufen. Einen nachhaltigen Eindruck hat er bei den Westfalen während seiner dreijährigen Dienstzeit nicht hinterlassen können. Das hat sich am vergangenen Wochenende mit einem Tritt geändert. Bakalorz, mittlerweile beim SC Paderborn engagiert, hat mit einer Grätsche im Mittelfeld seinen ehemaligen Zimmernachbarn Marco Reus ins Krankenhaus befördert.

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Der Nationalspieler erlitt einen Außenbandriss im Sprunggelenk und fällt mindestens die restlichen Spiele in diesem Jahr aus. Für den BVB war es der Tiefpunkt eines ohnehin mehr als bescheidenen Arbeitstags. Der Jammer über das 2:2 gegen den Aufsteiger wurde vom Wehklagen über die erneute schwere Verletzung von Reus übertönt.

André Breitenreiter, der Paderborner Trainer, versuchte sich als Erster in einer Einordnung. "Er ist kreidebleich. Er liebt den BVB", sagte er. "Er ist ein wirklich guter Junge. Als er sein Foul im Fernsehen gesehen hat, ist er selbst kreidebleich geworden. Es tut ihm leid." Jürgen Klopp war in seiner Einschätzung des Übeltäters naturgemäß nicht so zurückhaltend. Das bekam Bakalorz noch während des Spiels zu spüren. "Jürgen Klopp hat mich angeschrieen. Zu Recht", berichtete Bakalorz zerknirscht. "Wir waren damals im Trainingslager zusammen auf dem Zimmer - ich würde Marco Reus niemals gewollt umtreten." Klopp wollte sich davon nicht besänftigen lassen. "Ich kenne Marvin eine Weile, und es gibt Situationen, wo er immer wieder unkontrolliert grätscht. Ich habe ihm früher schon gesagt, dass er es lassen soll", schäumte er. "Jetzt ist es wieder passiert. Das ist einfach ,too much'. Das weiß er auch, aber das hilft uns jetzt auch nicht."

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Nur mit Glück entging Bakalorz einem Platzverweis - er wurde nur mit Gelb bestraft. "Als ich nachher die Zeitlupe gesehen habe, habe ich mich selbst erschrocken und muss sagen: Rot wäre die richtige Entscheidung gewesen", bekannte Schiedsrichter Wolfgang Stark im Gespräch mit der "Bild". "Mir tut Marco Reus leid. Wir hatten uns beim Aufwärmen noch unterhalten, und ich habe ihm da gesagt: ,Schön, dass Sie wieder fit und zurück sind!'" Der ehemalige Unparteiische Markus Merk hingegen empfindet die gegebene Verwarnung als ausreichend. Sicherlich sei der Eindruck, dass das Foul mit einer Roten Karte hätte bestraft werden müssen, aufgrund der TV-Zeitlupenbilder entstanden.

Marco Reus werden diese Diskussionen herzlich wenig interessieren. Für ihn ist es bereits die dritte schwere Verletzung binnen eines halben Jahres. Im Februar fehlte Reus wegen eines Muskelfaserrisses knapp zwei Wochen. Ebenso lange pausierte er einen Monat später aufgrund muskulärer Probleme.

Die Verletzungshistorie von Marco Reus
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Foto: dpa, jgu fdt

Der größte Rückschlag ereilte ihn Anfang Juni im letzten Testspiel der deutschen Nationalmannschaft vor der WM gegen Armenien. Dabei erlitt Reus einen Teilriss des Syndesmosebandes. Deshalb verpasste er den Triumph seiner Mitstreiter in Brasilien.

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Kaum genesen, gab es für Reus den nächsten gesundheitlichen Rückschlag - wieder in einem Länderspiel. Im Anschluss an das Duell mit Schottland diagnostizierten die Mediziner einen Außenbandteilriss sowie eine Dehnung der Fußwurzelbänder. Eine am 9. November im Spiel gegen Mönchengladbach zugezogene Bänder- und Sehnenzerrung sowie ein Knochenödem im linken Sprunggelenk zwangen Reus zur Absage seiner Teilnahme an den Länderspielen gegen Gibraltar und Spanien. Nun muss er wieder lange pausieren.

(RP)
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