Bundesliga Pressestimmen zum Führerschein-Skandal von Marco Reus
Wir haben die Pressestimmen zum Führerschein-Skandal von Marco Reus gesammelt.
Ruhr Nachrichten: "BVB-Spieler Marco Reus hat im Alltag versagt. Zwei Wochen haben gefehlt, dann hätte Marco Reus 2014 als sportliches Seuchenjahr abhaken können. Als Pechvogel der Fußball-Nation, dem unser Mitleid gehörte. Nun wissen wir: Auf dem Rasen ein Super-Techniker, hat der 25-Jährige im Alltagsleben, sofern es dies für rund-um-die Uhr-verwöhnte Fußball-Profis überhaupt gibt, total versagt."
Mittelbayerische Zeitung: "Es sei eine Dummheit gewesen, sagt Marco Reus. Dumm ist aber auch dieser Satz: Denn jahrelang mit PS-starken Boliden herumzufahren, ist weit mehr als eine Dummheit. Es ist eine Straftat. Fakt ist: Fußballer sind nur Menschen. Doch haben sie eine Vorbildfunktion - vor allem für junge und beeinflussbare Menschen. Es ist wichtig, dass Reus einsichtig ist und offensiv vertritt, was er da - im Klartext - für großen Mist gebaut hat. Fakt ist aber auch: Reus hat gegen Gesetze verstoßen - und ist im Rahmen dieser Gesetze bestraft worden."
Stuttgarter Nachrichten: "Fahren ohne Fahrerlaubnis ist beinahe ein Allerweltsdelikt, wobei das nicht verharmlosend gemeint ist. Es trifft Menschen, die ihren Führerschein verloren oder die noch nie einen besessen haben. So wie Marco Reus. Was den Fall heraushebt, ist die Prominenz des Delinquenten. Reus ist als Fußballer ein Star. Aber das trifft es nicht ganz. In seiner Generation ist er der wohl Begabteste. Damit steht er, im Unterschied zu anderen, die gegen Paragraf 21 Straßenverkehrsgesetz verstoßen, auf besondere Weise im Rampenlicht. An guten Tagen mag das ein schönes Gefühl sein und den Marktwert steigern. An schlechten bringt es Hohn und Spott kübelweise."
Spiegel Online: "Im Blindflug. Dumm, dreist, kriminell: Dortmunds Superstar, der am Donnerstag nach seinem Außenbandriss auf dem Trainingsgelände im Ortsteil Brackel wieder seine Runden drehte, muss hässliche Attribute über sich lesen. Aber treffende."
Focus Online: "Beim BVB bemühen sie sich darum, im Abstiegskampf keine großen Gedanken an den Führerschein-Eklat um Marco Reus zu verschwenden. Den Dortmund-Star aber könnte das Thema noch lange beschäftigen. Will er eine Fahrerlaubnis bekommen, droht ihm ein Idiotentest."
Stern: "Was für ein Seuchen-Jahr. Verletzungen en masse, Fahren ohne Führerschein, Mammut-Strafe - es war wahrlich nicht das Jahr des Marco Reus."
Bild: "Als Vorbild krachend durchgefallen. Auch wenn 540.000 Euro Strafe ein Haufen Geld sind, bleibt der fade Beigeschmack, dass sich da ein Promi möglicherweise freikaufen konnte. Fahren ohne Führerschein ist schlimm genug. Die Beschaffung eines gefälschten holländischen Führerscheins ist aber noch ein ganz anderes Kaliber."
Sport1: "Reus' Vollgas-Katastrophenhalbjahr. Kaum nähert er sich wieder seiner Fitness, knallt die nächste schlechte Nachricht herein. Seit Jahren ist er ohne Fahrerlaubnis unterwegs gewesen, das Thema beschäftigt wohl noch einige Zeit nicht nur die Klatschmäuler des Landes. Hinzu kommt: Noch immer weiß niemand, wo Reus ab dem kommenden Sommer spielt. Nicht mal er selbst."
11Freunde: "Need for Speed!"
Die Welt: "Das völlig verkorkste Jahr des Marco Reus. Nach etlichen Verletzungen und dem bitteren WM-Aus muss BVB-Star Marco Reus 540.000 Euro zahlen, weil er sieben Jahre ohne Führerschein fuhr. Es ist der Tiefpunkt einen verlorenen Jahres."
T-Online.de: "Nicht nur Reus versagt in seiner Rolle als Vorbild. In der heutigen Welt von Twitter und Facebook wäre ein Besuch einer Fahrschule sicherlich ein gefundenes Fressen für die Presse geworden. Denn in aller Diskretion hätte Reus die Prüfung nur schwerlich ablegen können. Davon hätten viel zu viele Personen etwas gewusst und das kleinste Leck hätte gereicht, um die Sache publik zu machen – ein Preis der Popularität der Fußball-Stars heutzutage."
tz: "Auto-Werbegesicht ohne Führerschein. Marco Reus ist seit nahezu sieben Jahren ohne Führerschein unterwegs, wie am Donnerstag bekannt wurde. Dennoch ist er seit Langem das Werbegesicht eines Autoherstellers."
FAZ: "Aus dem Verkehr ziehen. Dortmund darf als Arbeitgeber auch über weitere Sanktionen nachdenken, noch mehr aber der DFB. Wenn der Verband die Rolle seiner Elitekicker als Repräsentanten des Fußballs und Vorbilder für die Jugend weiter ernst nehmen will, dann muss er Reus auch bei der Nationalelf aus dem Verkehr ziehen. Die Frage kann in diesem Fall nicht mehr lauten, ob Reus aus dem Weltmeister-Team fliegt, sondern nur noch: wie lange."
n-tv: "Marco Reus, geht's noch? Auf der einen Seite ist Marco Reus einer der talentiertesten Fußballer des Landes. Doch wie wir jetzt wissen, ist er auch ein junger Mann, der voll und ganz in die Parallelwelt des Profisports abgetaucht ist. Was er getan hat, grenzt an Hybris nach der Devise: Ich kann gut kicken, ich bin reich, mir kann keiner was. Marco Reus ist ja nicht ein paar Mal mit dem alten Polo seiner Oma zum Training gefahren, weil er den Bus verpasst und es geregnet hat. Auch das wäre nicht in Ordnung, aber nicht annähernd so dreist, wie in der Öffentlichkeit mit seinem Sportwagen zu protzen und Werbung für einen Autobauer zu machen. Als sei das alles nur ein Spiel. Führerschein? Sollen die anderen sich damit plagen. Ich habe das nicht nötig. Das ist erschreckend, und ganz nebenbei auch erschreckend unsympathisch - aber nur die Hälfte der Wahrheit."
Kölner Stadt-Anzeiger: "Der Fall Marco Reus ist alarmierend für die gesamte Branche. Die Erkenntnis ist nicht neu, aber deshalb nicht weniger alarmierend: Junge Fußballprofis wie Reus leben in einer Parallelwelt, in der ein Sportwagen alles bedeutet und ein Führerschein nichts. Wer aufwächst mit der Selbstverständlichkeit, alles zu bekommen, was einem lieb ist, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen, außer Fußball zu spielen, der kann durchaus das Gefühl dafür verlieren, was ihm zusteht. Was er darf und was nicht. Warum ihm die selben Dinge verboten sind wie anderen Menschen."
Hessische Niedersächsische Allgemeine: "Mehr als dumm. Auf der nach oben offenen Skala der Unfassbarkeiten hat Reus sich keine Lappalie erlaubt, indem er wiederholt Auto gefahren ist, ohne überhaupt einen Führerschein zu besitzen. Auch ohne Verweis auf seine Vorbildfunktion hat sich der 25-Jährige eine Ungeheuerlichkeit geleistet. Mehr noch: Reus hat die allgemeine Vermutung bedient, dass viele junge Stars glauben, über dem Gesetz zu stehen und sich daher alles erlauben zu dürfen."
Rheinische Post: "Er muss nun allerdings damit leben, als typischer Vertreter einer Kaste von Berufssportlern angesehen zu werden, die der Wirklichkeit, normalen Nöten, alltäglichen Lebensbedingungen und alltäglichen Pflichten vollständig entrückt ist – und sei es, weil er es nicht anders gelernt hat."