Borussia Dortmund Aubameyang für Ausflug nach Mailand bestraft

Dortmund · Er war das Thema des Tages. Dabei hatte er gar nicht gespielt. Aber das war ja das Thema. Borussia Dortmund sperrte seinen besten Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang für das Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon aus disziplinarischen Gründen. Mit tiefernster Miene bestätigte Trainer Thomas Tuchel: "Es war eine Maßnahme, die aus unserer Sicht nötig war. Es ist uns sehr, sehr schwer gefallen. Alle wissen, dass Auba unser Stürmer Nummer eins ist. Aber wenn konsequent, dann konsequent konsequent."

Pierre-Emerick Aubameyang nach Suspendierung zurück im Training
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Aubameyang nach Suspendierung zurück im Training

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Foto: dpa, guido kirchner fpt

Immerhin erlebte der suspendierte Torjäger den 1:0-Erfolg seiner Kollegen und den damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale auf der Tribüne mit, im grauen Mantel mit tief in die Stirn gezogenem Hut. So seriös und dezent gekleidet hat man den Star mit dem Hang zur eher farbenfrohen Kostümierung selten gesehen. Um lästigen Nachfragen zu den Gründen seiner Sperre zu entgehen, floh Aubameyang knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff aus dem Stadion. Seine Aufgaben als Berufsspieler hatte er nach Informationen dieser Redaktion zuvor nicht gar so zügig erledigt. Dem Vernehmen nach wurde er für einen nicht genehmigten Ausflug nach Mailand bestraft. Bilder im Internet zeigen ihn mit Freunden - dem Bildtext nach am Montag in der lombardischen Metropole. Er soll stilsicher mit dem Privatjet gereist sein, verpasste allerdings am Dienstagmorgen den Mannschafts-Treffpunkt.

Die erzieherische Maßnahme ging für den BVB zumindest vom fußballerischen Ergebnis nicht nach hinten los. Aubameyangs Vertreter Adrian Ramos erzielte das entscheidende Tor in einer sehr munteren und spielerisch überzeugenden ersten Halbzeit. Mit zunehmender Spielzeit wurde dieser Vorsprung allerdings nur noch mit allen bitteren Mitteln des Fußballs, mit Hingabe, Kampf und weiten Schlägen aus der Abwehr verteidigt. Die Dortmunder wurden müde gegen eine athletisch und spielerisch starke Mannschaft von Sporting, der allein die große Wucht im zentralen Angriff fehlte.

Gonzalo Castro, lange der Mann für die Struktur im Dortmunder Spiel, musste dem Trainingsrückstand nach seiner Verletzung ebenso Tribut zollen wie Raphael Guerreiro und der in der Abwehrarbeit nicht gerade fehlerfreie Innenverteidiger Marc Bartra. Es kam nicht mehr viel vom BVB. "Das war zäh", räumte Castro ein, "aber wichtig war, dass wir gewonnen haben und eine Runde weiter sind." Das wird auch Aubameyang so sehen. Morgen im Bundesligaspiel beim Hamburger SV steht er wieder im Kader - wenn er nicht vorher noch einen Ausflug ins befreundete Ausland bucht.

(pet)
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